Duisburg. . Bei einer Kontrolle von mutmaßlichen Mitglieder des Rocker-Clubs “Osmanen Germania“ in Duisburg stellte die Polizei ein Messer und Tierabwehrspray sicher.

Mit den Kräften einer Einsatzhundertschaft hat die Polizei in Duisburg ein Treffen des Rockerclubs „Osmanen Germania“ auf der Windmühlenstraße im Stadtteil Friemersheim kontrolliert.

Am Mittwoch, 27. Januar, hatten sich dort ab 18 Uhr etwa 40 mutmaßliche Mitglieder aus ganz Deutschland in einem Café getroffen. Bei der laut eigenen Angaben „intensiven“ Überprüfung aller Anwesenden stellten die Polizisten ein Messer und ein so genanntes Tierabwehrspray sicher. Festnahmen gab es nicht.

Als Grund für die Versammlung sollen die Rocker die Planung einer bevorstehenden bevorstehenden Boxveranstaltung genannt haben. Gegen 22 Uhr war das Treffen in einer Shisha-Bar ohne besondere Vorkommnisse beendet. Aber wer ist die Gruppe eigentlich?

In Hessen konkurrieren die "Osmanen Germania" mit den Hells Angels

Die rasch wachsende Rockergruppe "Osmanen Germania", die bislang vor allem in Hessen aktiv war und sich dort Auseinanderungen mit den Hells Angels geliefert hat, scheint auch in NRW Fuß fassen zu wollen. Bereits in der Nacht zu Dienstag hatte die von türkischstämmigen Mitgliedern dominierte Gruppe mit einem martialischen Aufmarsch in Neuss für Aufsehen erregt.

Mehr als 200 Polizisten waren dort im Einsatz gegen etwa 80 Anhänger der Gruppe, die sich im Gegensatz zu den klassischen Rockergruppen nicht als Motorrad-Club (MC), sondern als Box Club (BC) versteht. Die Gang ist wie auch andere Gruppen, die die Polizei zusammenfassend dem Rocker-Milieu zuordnet, in der Türsteher-Szene aktiv. Hervorgegangen sind die "Osmanen" offenbar aus einer Untergruppe der "Nomads Turkey", die aus der Türkei gesteuert werden. In Deutschland gelten die "Osmanen" als schnellstwachsende Rocker-Gruppierung.

Hells Angels sehen Wachsen der Straßengang gelassen

Die Polizei versichert, sie habe die Gruppe im Blick. Die Kontrollaktionen hätten auch den Erfolg gezeigt, dass man nun wisse, mit wem man es zu tun habe. Unklar blieb hingegen, ob der Auftritt in Neuss auch als Kampfansage an die Hells Angels zu verstehen ist, die die Stadt als ihr Revier betrachten. Weder das Landeskriminalamt noch die Düsseldorfer Polizei wollten dazu am Dienstag Stellung nehmen. Eine ähnliche Machtdemonstration der "Osmanen" hatte die Polizei im vergangenen Jahr Medien zufolge auch in Berlin registriert.

Der Pressesprecher der Hells Angels, Rudolf "Django" Triller, sagte dem "Express": "Solche Straßengangs entstehen schnell und genauso schnell verschwinden sie auch wieder. Wir haben keine Angst." (mit dpa)