Wer Michael Jansen nicht kennt, hat das Brauchtum verpennt. Denn der Büttenredner, Karnevalsprinz 2010 und Präsident des Hauptausschuss Duisburger Karneval, ist nicht nur in der Fünften Jahreszeit ein Hansdampf in allen Gassen: Als 1. Brudermeister leitet er die Geschicke der St. Hubertus Schützen Großenbaum und spielt im Tambourcorps die Lyra. Für sein vielfältiges Engagement zeichnete ihn die Ehrengarde Blau-Weiß im Theodor-König-Keller der Beecker Brauerei mit dem Großen Orden aus.
Die Aufgabe, den Lebensweg des 41-jährigen Jansen, der in Wedau und Wanheimerort aufwuchs, zu würdigen, kam Bodo Malsch zu, seit 2003 Ordensträger und kurzzeitig Jansens Amtsvorgänger als HDK-Präsident. Malsch wusste zu berichten, dass Michel schon mit sechs Jahren im Wohnzimmer eines Nachbarn seinen ersten Karnevalsauftritt hatte, als Schüler gerne über den Friedhof radelte und ein Sturz vom Gerüst den Dachdeckergesellen zur Umschulung zwang. Eher zufällig wurde er Speditionskaufmann. Denn auf die eigentlich beabsichtigte Ausbildung hätte er sechs Monate länger warten müssen. „Du warst schon damals nur schwer zu bremsen“,so Malsch. 2003 wurde Michael Jansen Logistikleiter der König-Brauerei, leitet seit Jahren eine eigene Spedition. Kometenhaft Jansens närrische Karriere: Der Hoppeditz kam 2006 in den Beirat des Hauptausschuss Duisburger Karneval, den er seit 2011 mit einem exzellenten Vorstandsteam an seiner Seite mit großem Erfolg führt.
Die Laudatio entwickelte sich zu einem Zwiegespräch, weil der schlagfertige Jansen gleich seine Kommentare abgab. Beispiel: Malsch hatte ihn als Funktionär bezeichnet. Jansen konterte: „Das bin ich nicht. Funktionäre kriegen Geld.“ Malsch sprach davon, dass Jansen in der Schule nur das unbedingt Nötige getan habe. Michael: „Ein gutes Pferd springt nur knapp über die Hürde.“ Die beiden Freunde hatten bei dem Dialog mindestens so viel Spaß wie die Zuhörer.
Sichtlich bewegt nahm Jansen den Orden entgegen. „Ich bin sehr stolz darauf“, gestand er. „Aber das Wichtigste ist mir, dass ich im Karneval über Vereinsgrenzen hinweg Freunde gefunden habe.“