Duisburg. . Über 30 Teams gingen bei der zweiten Auflage der Hallen-Drachenbootrennen im Duisburger Schwimmstadion an den Start.

Niederlagen im Sport tun immer weh. Doch noch mehr schmerzt der Körper, als diese 45 kraftraubenden Sekunden endlich vorbei sind. Erstaunlich schnell sind die Paddel-Experten der Wanheimer Kanu-Gilde, die sich den Teamnamen „Bierteufel“ gegeben haben, nach dieser Extrembelastung aber wieder bei Atem. Kurz nach dem Ausscheiden im Viertelfinale des Fun-Cups finden die in rot-weißen Renntrikots gestarteten Drachenbootfahrer sogar ihr Lachen wieder. Denn bei allem Ehrgeiz steht bei der „IKK Classic Indoor Challenge“ immer auch der Spaß im Mittelpunkt.

Drachenboote erobern ein Duisburger Hallenbad

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    „Diese Hallen-Veranstaltung ist super. Wir sehen hier Leute wieder, die man sonst bei den Regatten draußen trifft“, erzählt Meike, die gemeinsam mit Wolle, Christoph, Melanie, Cathleen, Steffi, Friedel, Dirk, Lisa und Stefan im Viertelfinal-Wettkampf die Bootsbesatzung der „Bierteufel“ bildet. „Außerdem hilft uns das Indoor-Rennen, um über den Winter zu kommen. Es ist ein Anreiz zum Trainieren.“

    Duisburger Gruppe trainiert zweimal pro Woche

    Zweimal pro Woche geht die Gruppe, deren Altersspanne von Mitte 20 bis Mitte 50 reicht, aufs Wasser – und zwar von der alten Feuerwache an der Sechs-Seen-Platte aus. Und wie macht ihnen der drohende Muskelkater nach dem Wettkampf zu schaffen? „Och“, sagt Steffi und lacht, „da trainieren wir ganz locker drüber weg“.

    Allein am Samstag stellten sich 22 Teams in zwei Wettbewerben der Konkurrenz. Am gestrigen Sonntag kletterten dann nochmals neun Hobby- und Firmenmannschaften in die Drachenboote, die die Namen „Wo Long“ und „Ri Long“ trugen. „Long“ steht dabei für „Drachen“. Es waren also wie schon bei der Premiere im Vorjahr wieder weit über 400 Aktive, die sich an der zweiten Auflage dieses Wettbewerbs beteiligten. Und auch in 2017 sollen sich die Fluten im gleichmäßigen Schlag der Paddel aufwühlen. Das versprach Jürgen Dietz, der Betriebsleiter von Duisburg-Sport – gemeinsam mit der Wanheimer Kanu-Gilde der Veranstalter dieses Zwei-Tage-Events. „Wir haben von den Teilnehmern nur positive Rückmeldungen bekommen. Deshalb machen wir weiter“, sagte Dietz.

    45 Sekunden Vollgas bis zum Sieg

    Die Green Hunters der Wanheimer Kanu-Gilde aus Duisburg gaben ebenfalls Vollgas auf dem Wasser.
    Die Green Hunters der Wanheimer Kanu-Gilde aus Duisburg gaben ebenfalls Vollgas auf dem Wasser. © FUNKE Foto Services

    Zu den 35 Helfern, die Duisburg-Sport und die Kanu-Gilde stellten, gehörten auch die Kampfrichter. Sie stehen am Beckenrand und geben das Startkommando („Attention! Go!“). Dann beobachten sie genau das Maßband, das sich hin und her bewegt. Denn die beiden parallel zueinander stehen Boote im Wasser sind per Seil am Heck miteinander verbunden. Dieses läuft über eine Seilwinde. Und wer kräftiger paddelt, der zieht seinen Gegner quasi zurück. Ist ein Meter geschafft, ist das Rennen sofort vorbei. Ansonsten wird nach 45 Sekunden geschaut, wer die Nase vorn hat.

    Schnell wird offensichtlich, dass Kraft allein hier nicht zum Erfolg führt. Die richtige Koordination, also ein möglichst synchrones Eintauchen und Ziehen der Paddel, ist mindestens ebenso wichtig. In manchen der 71 Rennen, die am Samstag ausgetragen wurden, dauert es nur Sekunden – schon ist der überlegene Gegner um den geforderten Meter weggezogen. Doch manchmal sind es auch wenige Zentimeter, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das ist nicht nur für die Aktiven, sondern auch die Zuschauer am Beckenrand ein Guckgenuss.

    Kein Wunder, dass auch die „Bierteufel“ schon jetzt ankündigten: „Wir sind in 2017 wieder dabei.“

    Eine Übersicht über die Siegerteams der IKK Inddor Drachenboot-Challenge 

    Die weiteste Anreise hatten die „Dutch Dragons“: Das niederländische Team kam aus der Nähe von Den Haag nach Duisburg.

    Im Sport-Cup triumphierte das „Ruhrpottboot“, im Fun-Cup die „Tabaluga Dragons“. Die Siegerpokale hatten Mitarbeiter von Thyssen-Krupp gefertigt und dabei Rohstahl verarbeitet. Den Damen-Cup am Sonntag gewannen die Duisburger Amazonen, den Mixed-Cup die Hölle Nord.

    Die Ergebnisse im Einzelnen:

    Sport-Cup

    Ruhrpottboot


  • Team Roter Drache Mülheim

  • Titanix

  • Blue Dragons

  • Drabomaniacs, WKG Greenhunters Duisburg, MKC Dragons Duisburg und KFC Drachen.

  • Fun-Cup

    Tabaluga Dragons


  • Seebras Duisburg

  • Samurais Duisburg

  • SB Energy Dragons

  • Lebau Fighters, Bierteufel Duisburg, LDKC Allstars und die Dutch Dragons (Niederlande).

  • Damen Cup

    Duisburger Amazonen


  • Sweet Poison

  • Hausdrachen Damenteam.

  • Mixed-Cup

    Hölle Nord

  • Deutsche Post Duisburg

  • Mixed 1

  • Flying Dragons.