Duisburg. . Stahl von Thyssen-Krupp Steel aus Duisburg wird in der Türkei zu Rohren verarbeitet, die anschließend im zweitgrößten Staat der USA für den Flüssiggas-Transport verlegt werden.

So geht Globalisierung: Im Duisburger Norden produziert Thyssen-Krupp Steel Stahl höchster Qualität, der in die Türkei transportiert wird, wo ein Unternehmen namens Borusan Mannesmann daraus Rohre macht, die wiederum im US-Staat Texas für eine Flüssiggas-Pipeline verlegt werden.

Von Baden im Westen des zweitgrößten amerikanischen Staates vorbei an Dallas und Houston bis nach Mont Belvieu am Golf von Mexiko verläuft über 440 Kilometer die Pipeline, für die die Thyssen-Krupp-Töchter Mannex und eben Thyssen-Krupp Steel Europe einen Großteil des benötigten Materials liefern. Insgesamt 44 000 Tonnen in Duisburg produziertes Warmbreitband werden nach Angaben des Stahlkonzerns für den Bau der Leitungsrohre benötigt.

Stahl muss höchsten Anforderungen gerecht werden

Pipelinestähle – ob für Öl oder Gas – müssen zum Teil extremen Anforderungen genügen, heißt es bei den Duisburger Stahlexperten. Es gehe dabei nicht allein um Langlebigkeit der Stähle: Es gelte auch, sowohl hohem Betriebsdruck beim Rohstofftransport, hohen mechanischen Beanspruchungen als auch Umwelteinflüssen wie extremen Temperaturen standzuhalten. Dafür seien spezifische Werkstoffeigenschaften in puncto Festigkeit und Zähigkeit gefordert.

„Weltweit können nur sehr wenige Produzenten die besonderen Spezifikationen für Pipelinestähle erfüllen. Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt auch unsere Präsenz auf dem amerikanischen Markt für Hochleistungspipelinestähle stärken“, erläutert Jörg Paffrath von Thyssen-Krupp Steel: „Hinzu kommt, dass wir hier unseren Verbund als diversifizierter Industriekonzern nutzen“, erklärt Wolfgang Schnittker von der Mannex-Gruppe, die die gesamte Logistik für die termingerechte Lieferung übernommen hat.

Der scheinbare Umweg der Duisburger Coils über das türkische Unternehmen Borusan Mannesmann, an dem die Salzgitter AG beteiligt ist, sei nötig gewesen, weil das nahegelegene Mülheimer Rohrwerk auf andere Produkte aus spiralnahtgeschweißte Rohre ausgelegt sei, heißt es bei Thyssen-Krupp. In diesem Jahr soll die Endfertigung dann vor Ort in den USA stattfinden.