Duisburg.. Wenn es zum Ende der Woche frostig wird, brauchen Wohnungslose warme Kleidung und Schlafplätze. Ausreichend Angebote geben Stadt und Vereine.
Offiziell gibt es keine Obdachlosen. Schließlich steht für jeden Menschen, der keine eigene Wohnung hat, ein warmer Schlafplatz bereit. Inoffiziell gibt es sie natürlich schon: Menschen, die nachts im Schlafsack in U-Bahnhöfen oder in Bankvorhallen schlafen. In Duisburg finden Betroffene viele Hilfsangebote, um Schutz vor Wind und Wetter zu finden.
Denn zum Ende der Woche wird es frostig. Daher informiert Stadtdirektor Reinhold Spaniel, „dass niemand ungeschützt den Einflüssen des Wetters ausgesetzt sein muss“. Wohnungslosen Menschen, die bisher keine der Unterbringungsangebote genutzt haben, stelle die Stadt jederzeit einen beheizten Schlafplatz zur Verfügung. „Darüber hinaus gibt es insbesondere für die Nachtstunden witterungsgeschützte Rückzugsmöglichkeiten.“
Manche wollen sich nicht helfen lassen
Leider lehnen einige wenige Menschen die Hilfeangebote aus unterschiedlichen Gründen ab, weiß auch Kurt Schreiber vom Verein „Gemeinsam gegen Kälte Duisburg“. „Es ist schwierig, diese Personen zu erfassen, aber ich schätze, dass es etwa zehn Personen gibt, die auf der Straße leben.“
Ein bis zwei seien stets darunter, die sich nicht helfen lassen möchten, weiß Schreiber. Somit muss akzeptiert werden, dass eine kleine Gruppe Betroffener ohne eine Unterkunft auf der Straße verbleibt, meint auch Stadtdirektor Spaniel.
Hinweise über Obdachlose melden
Daher bittet die Stadt alle Duisburger um Mithilfe, Hinweise auf obdachlose Menschen in Not der Fachstelle für Wohnungsnotfälle zu melden, „damit dann die notwendige Versorgung von dort veranlasst werden kann“: 0203/283-8885/-8870 oder 0203/940 00.
Anlaufstelle für alle Betroffenen ist werktags von 8 bis 16 Uhr die Zentrale Anlauf-, Beratungs- und Vermittlungsstelle (ZABV) an der Beekstraße 45 in Duisburg-Mitte. Über diesen Zeitraum hinaus können sich Betroffene jederzeit in den entsprechenden Notübernachtungsstellen melden: Für Männer befindet sich diese im Wolfgang-Eigemann-Haus, Ruhrorter Straße 124-126 in Kaßlerfeld; für Frauen im Hause Pappenstraße 19 in Neudorf.
Schlafsäcke verteilen
Mit ihrem Bus steht der Verein „Gemeinsam gegen Kälte“ zudem regelmäßig dort, „wo Bedarf ist“, sagt Schreiber. Etwa an der Königstraße, Obernauerstraße, am Kuhlenwall oder dem Schiffsmaskenbrunnen an der Kuhstraße – nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über. „Dort verteilen wir warme Getränke, Decken, Schlafsäcke oder Kleidung.“ Die Spendenlager seien derzeit noch gut gefüllt, so dass für die einbrechende Kälte ausreichend Kleidung zur Verfügung steht.
„Wir haben die Szene ganz gut im Blick“, sagt Kurt Schreiber. Den Bedürftigen geben die Helfer Ratschläge zu Notschlafstellen und Hilfestellungen in anderen schwierigen Lebenslagen. Entdecken die Helfer etwa einen Wohnungslosen, versuchen sie ihn in einer der Notschlafstellen unterzubringen. „Im Wolfgang-Eigemann-Haus gibt es z.B. nur Einzelzimmer, da braucht keiner Angst zu haben, bestohlen zu werden.“
Kontakt zu den Einrichtungen
Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiter der Stadt unter 0203/9313-100 (ZABV), 0203/99299-0 (Notübernachtung Männer) und 0203/60968-0 (Wohnprojekte Frauen) zur Verfügung.
Informationen zum Verein „Gemeinsam gegen Kälte Duisburg“ auf www.gemeinsam-gegen-kaelte-duisburg.de.