Duisburg. . Unbekannte hatten sich Zutritt zu einem Schichtspind im HKM-Stahlwerk verschafft und dort Schweineohren im Raum und in einem Kühlschrank verteilt.
Mit einer Sauerei im wahrsten Sinne des Wortes mussten sich Beschäftigte und Personalverantwortliche der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) in den letzten Tagen des vergangenen Jahres noch beschäftigen. Unbekannte hatten sich Zutritt zu einem Schichtspind verschafft und dort Schweineohren im Raum und in einem Kühlschrank verteilt.
„Wir werten diese Tat als islamfeindlich“, hieß es in einer unmittelbar nach dem Fund verbreiteten Mitarbeiterinformation. Gegen den oder die Täter werde man mit „äußerster Schärfe“ vorgehen.
"Solche Scherze gibt es bei uns nicht"
Dabei stellten die Verantwortlichen der betroffenen Abteilung klar: „Die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann und damit die Führungsmannschaften der Hochöfen werden ein solches Verhalten nicht tolerieren. Bei uns im Betrieb wird keinerlei Verunglimpfung von Personen oder Personengruppen wegen ihres Geschlechts, ihrer Abstammung, ihrer Rasse, ihrer Sprache, ihrer Heimat und Herkunft, ihres Glaubens, ihrer religiösen oder politischen Anschauungen oder Ähnlichem geduldet.“
„Das ist eine Sauerei“, verurteilte auch Betriebsratsvorsitzender Ulrich Kimpel den Vorgang. Auch wenn keine persönlichen Spinde von islamgläubigen Mitarbeitern betroffen seien, sondern ein Werkzeugspind, ist für ihn ganz klar: „Solche Scherze gibt es bei uns nicht. So etwas darf sich nicht wiederholen.“ Mit ihren klaren Worten in einem Rundschreiben, das allen Mitarbeitern zugegangen sei, habe die Hochofenführung „richtig gut“ reagiert.
Respekt gegenüber unterschiedlichen Religionen und Mitarbeitern aus unterschiedlichen Kulturen wird in den Duisburger Unternehmen der Stahlindustrie im Allgemeinen ausgesprochen groß geschrieben. Betriebsräte und die Industriegewerkschaft Metall wirbt seit Jahren unermüdlich für Toleranz und mitmenschlichen Umgang im Betrieb. Bei HKM gibt es auch alljährlich ein Fußballturnier, dass für Respekt untereinander werben soll.