Duisburg. Die 38 Kräfte der Einsatzhundertschaft, die seit Juli im Duisburger Norden unterwegs sind, um die Polizei zu unterstützen, bleiben dort auch 2016. Ihre Erfolgsbilanz ist beachtlich.

Auch im neuen Jahr 2016 wird die Polizei weiterhin mit einem robusten 38 Mann starken Zug der Einsatzhundertschaft NRW auf Straßen und Plätzen des Duisburger Nordens massiv präsent bleiben.

Denn: Die Einsatzbilanz seit Juli dieses  zurückliegenden Jahres spricht eine deutliche Sprache:  Beachtliche 1276 Fälle von Unterstützung der regulären Polizeikräfte wurden seitdem gewährt, das waren im Schnitt sieben pro  Tag.

985 Platzverweise erteilt

Zudem wurden 985 Platzverweise erteilt und 188 Strafanzeigen gestellt – etwa wegen Körperverletzung, Diebstählen oder Bedrohung. Es wurden 785 Ordnunsgwidrigkeitsanzeigen geschrieben wegen Tempo-Sünden oder Handy am Ohr beim Autofahren, 167 Anzeigen gemacht wegen schwerer Verkehrsvergehen (Alkohol am Steuer, Fahren ohne Führerschein) und unfassbare 3600 Verwarn- und Ordnungsgelder verteilt – auch wegen penetranten Falschparkens.

Nach den Schreckens-Schlagzeilen in den Medien über eine massive Zunahme von „Tumultdelikten“ bei denen vier oder mehr Streifenwagen ausrücken mussten und nach einer bundesweiten aufgeflammten Debatte über „No-Go-Areas“ in Duisburg, hatte der Innenminister von NRW am 15. Juli diese Zusatzkräfte in seine Heimatstadt beordert. zunächst zeitlich befristet bis zum Jahresende.

„Denn die Straße gehört allen Mitbürgern!“

Jetzt steht fest: „Diese Zusatzkräfte bleiben auch im neuen Jahr dort im Einsatz – bis auf Weiteres!“, sagte am Montag der Sprecher der Duisburger Polizei, Ramon van der Maat. Der Arbeitsauftrag an die Zusatzkräfte der Einsatzhundertschaft ist vielschichtig. Sie sollen nicht nur große Einsätze wie Razzien gegen kriminelle Banden oder Familienclans machen, sie sollen auch mit einer Null-Toleranz-Haltung kleinteilig und engmaschig jede Form von Respektlosigkeit gegenüber Recht und Gesetz ahnden. Denn: Die Polizei will Raum zurückgewinnen.

Beispiele: „In Alt-Hamborn und Marxloh haben Autos scheinbar gar keine Anschnallgurte,“ sagt der Polizeisprecher. Diese Missachtung einer für alle gültigen Verkehrsregel werde von der Polizei nicht mehr geduldet, denn sie ist auch eine Missachtung des gesellschaftlichen Miteinanders. Das gleiche gelte für das Handy-Verbot beim Autofahren. Provokante Extrawürste, dreistes Macho-Verhalten allesamt in Form von kleineren und größeren Rechtsbrüchen würden nicht mehr ignoriert.

Subjektives Sicherheitsgefühl

Im Herbst hatte es die Polizeipräsidentin vor dem Arbeitskreis Kriminalitätsvorbeugung so beschrieben: „Es geht nicht nur um das Aufklären von Straftaten, sondern vor allem darum, die subjektive Sicherheit der Bevölkerung zu verbessern. Denn die Straße gehört allen Mitbürgern!“ Sind es nun die verregneten Winterabende, oder sind es die ersten Erfolge der Polizei, die mit 52 Beamten statt 14 Mann nunmehr eine aufgeladene Lage befrieden konnten? Die Zusatzkräfte müssen es im kommenden Jahr herausfinden.

Zahlen & Daten

39 Personen wurden zudem vorläufig festgenommen, 31 in Polizeigewahrsam genommen, 59 Blutproben entnommen, und 30 Mal städtische Kontrolleure unterstützt.

Auch diese Behörden und Ämter blicken verschärft auf den „Einsatzabschnitt Nord“: Zoll, Steuerfahndung, Wirtschaftsbetriebe, Stadtwerke oder Ordnungsbehörden in Rumänien.

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