Duisburg/Düsseldorf. Ultras von Union Berlin haben nach dem Spiel in Düsseldorf im Duisburger Hauptbahnhof einen Polizisten verletzt. Ausgangspunkt war ein Diebstahl.

Auf der Rückreise vom Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf haben sich Ultras von Union Berlin im Duisburger Hauptbahnhof Auseinandersetzungen mit der Bundespolizei geliefert. Ein Polizist wurde dabei so schwer verletzt, dass er mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Ausgangspunkt war, dass ein Berlin-Fan am Samstag gegen 17 Uhr einer fünfköpfigen Gruppe im Hauptbahnhof eine Flasche Bier gestohlen hatte. Als die das Diebesgut zurückforderte, erhielt einer von ihnen einen Faustschlag. Beamte der Bundespolizei nahmen den Gastfan daraufhin fest und wollten ihn auf die Dienststelle im Hauptbahnhof verbringen. Auf dem Weg dahin „solidarisierte“ sich allerdings eine Vielzahl der Berlin-Ultras mit dem Dieb und griff die Polizisten mit Schlägen und Tritten an. Wegen der starken Überzahl der Angreifer mussten die Beamten flüchten. Nach der Auseinandersetzung suchte auch der Bier-Dieb das Weite, wurde aber schließlich von Landespolizisten in Duisburg festgenommen. Der bei der Auseinandersetzung verletzte Beamte hatte kurzfristig das Bewusstsein verloren. Er erlitt Prellungen und eine Gehirnerschütterung und verbrachte die Nacht im Krankenhaus.

Die Anhänger, die sich mit dem Gast-Fan solidarisiert hatten, bestiegen den ICE 643 Richtung Berlin. Nachdem bekannt geworden worden war, dass 50 bis 80 Berliner in einem Ladenlokal im Duisburger Hauptbahnhof Waren im dreistelligen Eurobereich gestohlen hatten, entschied die Bundespolizei, mit einem starken Aufgebot die Identität der Fans im Hauptbahnhof Hannover zu überprüfen, um die weiteren Strafverfahren sicher zu stellen. Von 272 Berlinern wurden schließlich die Personalien festgestellt. Dazu wurde der ICE aus Hamm geteilt. Der vordere Zugteil mit gewöhnlichen Reisenden fuhr nach kurzem Aufenthalt weiter Richtung Berlin. Der zweite Zugteil blieb in Hannover stehen. Die Maßnahme dauerte bis kurz nach Mitternacht und verlief ohne weitere Störungen. Die Fans wurden anschließend in dem zweiten ICE-Zugteil durch Bundespolizeibeamte nach Berlin begleitet, wo der Zug um 2 Uhr eintraf. Insgesamt waren rund 180 Beamte im Einsatz. Die Ermittlungen laufen unter anderem wegen räuberischen Diebstahls, Gefangenenbefreiung und Körperverletzung.