Rejhan Muric ist eigentlich ein entspannter Mensch, aber in den letzten Tagen hatte er „Blutdruck“. Der Inhaber des „Tentorium“, der Großdisco im ehemaligen Delta Musik Park, wehrt sich gegen Gerüchte, die im Umlauf sind. Und er ist zuversichtlich, was die Zukunft angeht: „Die Menschen in Duisburg sollen uns eine Chance geben!“
Insgesamt drei Diskotheken betreibt der 42-Jährige. Die Anteile an der vierten, der „Fun Factory“ in Wildeshausen, hat er bereits im Juli verkauft. Gerüchte, dass er Teile einer Anlage mitnahm und in Duisburg einbaute, dementierte er. „Ich habe alles bezahlt und nur das mitgenommen, was auch mir gehört.“ Sonst gäbe es ja längst eine Anzeige, sagt Muric. Auch Steuerschulden gebe es nicht, „keinen Cent“.
Die volle Konzentration liegt nun auf dem „Tentorium“. Vor Gericht muss sich Muric mit dem ehemaligen Besitzer des Delta einigen. Wegen einer offenen „Restsumme“, so nennt Muric es, hat Hans-Bernd Pikkemaat ihn angezeigt. Muric hatte den Kaufpreis der Disco in mehreren Tranchen bezahlt und die letzte Summe einbehalten. Die genaue Höhe will er nicht nennen. Aber wirtschaftlich betrachtet sei der Laden „eine Ruine“ gewesen: „Es wäre einfacher gewesen, neu zu bauen, aber da waren wir schon auf halbem Weg“, bedauert er. Mit Pikkemaat werde er sich schon einig, ob beim Kaffee oder vor Gericht.
„Uns wurde in den letzten Monaten viel nachgesagt“, bedauert Muric. Aber beim Umbau der Disco sei man sehr sorgfältig gewesen: „Gutachter, TÜV, Dekra – alles bestanden.“ Lohnt sich die Investition, wo in der Szene geunkt wird, die Zeit der Großdiscos sei vorbei? Muric weiß, dass die Großdiscos den höchsten finanziellen Druck haben. Ist Rejhan Muric also ein mutiger Mann, optimistisch oder einfach nur wahnsinnig? „Alles drei ein bisschen“, sagt er lachend. Aber die Menschen müssten auch mitziehen. Ohne Publikum nütze das tollste Ambiente nicht. Die Duisburger lädt er deshalb ein, sich selbst ein Bild zu machen. „Wenn wir es dann verbocken, sind wir selbst Schuld.“