Den Kopf in den Nacken gelegt, blickt sich Luis um. Alles blinkt und glitzert. Tausende bunte Lichterketten und Glühbirnen rauben dem Sechsjährigen den Atem. Darauf war er nicht vorbereitet. Eigentlich wollte er doch den Nikolaus suchen, der an diesem 6. Dezember in die Kraftzentrale kommen wollte.

Zunächst hat der Kleine allerdings gar keine Zeit, auch nur an den Nikolaus zu denken – er ist hin und weg von der festlich geschmückten Halle. Seine Eltern Susanne und Mike Tönnes sind auch ganz beeindruckt. Ebenso wie die meisten der über 24 000 Besucher, die am Wochenende den Weg zum Lichtermarkt im Landschaftspark gefunden haben.

Rückblick: Am Samstagabend ist der Lichtermarkt am besten besucht. Es hat sich eine Schlange vom Eingangsbereich der Kraftzentrale bis zur Emscherstraße gebildet. Der Besucherstrom reißt nicht mehr ab.

In der rund 6000 Quadratmeter großen historischen Kraftzentrale bummelt Jasmin Klaus (33). Sie trägt eine Tüte, die schon recht gut gefüllt ist. „Ich habe meinen Eltern eine Schnitzerei gekauft, die sie im Wohnzimmer hinstellen können und für unsere Küchenwand habe ich ein Bild erstanden”, erklärt die Oberhausenerin. „Ich glaube aber, ich brauche gleich noch eine Tüte. Ich habe noch ein paar Ideen. Die Auswahl ist wirklich fantastisch.”

Rund 75 Kunsthandwerker bieten ihre selbst gefertigten Waren an. Unter ihnen ist Anga Breznikar. Sie verkauft Collagen. Sie ist noch nicht allzu lange als Kunsthandwerkerin tätig. „Ich habe es mit Malen und Zeichnen probiert, aber das Herstellen der Collagen macht mir am meisten Spaß – seit 2011 widme ich mich dieser Kunstform.” Vom Lichtermarkt ist sie angetan. „Schöne Atmosphäre, nette Menschen – das macht Spaß. Doch ich muss sehen, wie meine Einnahmen sind, um zu entscheiden, ob ich im kommenden Jahr wieder dabei bin.”

Zurück zum Sonntagmorgen. Luis hat mittlerweile den Nikolaus entdeckt. Gemeinsam mit Papa Mike holt er sich bei dem Mann mit dem Rauschebart Schokolade ab. Danach setzt die Familie den Bummel durch die Kraftzentrale fort. „Wir wollen schauen, ob wir das ein oder andere Geschenk für Weihnachten finden”, sagt Mike Tönnes.