Duisburg. . Doro Pesch begeisterte ihre Fans im ausverkauften Steinhof in Huckingen mit einem Querschnitt ihrer stattlichen Karriere: Balladen, Hymnen und echte Kracher.
Auf eine Königin muss man auch mal ein bisschen warten. Es ging auf 22 Uhr zu, als die „Queen of Metal“ Doro Pesch mit ihrem musikalischen Gefolge die Bühne im „Steinhof“ übernahm. Dann aber machte sie sofort klar, was sie wollte: ihren Fans eine große Show bieten und dafür von ihnen gefeiert werden.
Zuvor hatte „Archer“, ein junges Trio aus Südkalifornien, versucht, die knapp 1000 Besucherinnen und Besucher in der ausverkauften Halle einzustimmen. Technisch gut und schnell, wurden die drei für einen engagierten Auftritt zu Recht mit freundlichem Beifall verabschiedet.
Doro Pesch, kurz „Doro“, hat sich in ihrer seit mehr als dreißig Jahren andauernden Karriere einen internationalen Fankreis erarbeitet. Doch in Duisburg hat die Sängerin besonders treue Anhänger. Vor ein paar Monaten war sie der gefeierte Star beim Stadtfest, jetzt legte sie ein ausverkauftes Konzert nach.
Anhaltender Erfolg
Ihr anhaltender Erfolg erklärt sich zum großen Teil aus der Fähigkeit, Songs mit sehr eingängigen, fast poppig griffigen Hooklines zu schreiben, die sich besten zum Mitgröhlen oder für einen Wechselgesang mit dem Publikum eignen. Angereichert werden ihre Songs mit durchaus unterschiedlichen Stilmitteln wie High-Speed-Attacken, düster-kantigen Klangcollagen, Dampfhammer-Einschüben, aber auch einem Schuss Jahrmarkts-Talmi oder ausgelassener Teenie-Party. Vor allem aber ist Doro Kraftzentrum und ideale Frontfrau einer eingespielten Band. Sie gibt die Rock-Röhre und Rampensau, ist schillernde Projektionsfläche und Energiebündel, spricht oder singt ihre Fans immer wieder an und heizt die Stimmung auf. Immer wieder rief sie aus, wie toll es sei, in Duisburg zu sein. Das tat offensichtlich gut.
„Doro“ stellte im Steinhof einen Querschnitt aus ihrer langen Karriere vor und drückte von Anfang an auf das Tempo. „Raise your Fist“, der Titelsong ihrer letzten CD, brachte den Saal endgültig zum Kochen. Die Fäuste flogen in die Luft, „Doro Doro“-Sprechchöre schalten durch den Saal.
Wacken-Hymne als Höhepunkt
Es dauerte lange, bis sie das Tempo etwas rausnahm. „Without you“, eine eingängige Nummer mit gefühlvollen, gedoppelten Gitarren-Soli von Bas Maas und Luca Princiotta, leitete den kurzen Balladen-Teil ein, der mit „Deep inside my heart“ den Höhepunkt erreichte. Trotz des immer noch beachtlichen Tempo zwei richtige Kuschel- und Sehnsucht-Songs.
Danach zog sie das Tempo wieder an. „Rock till Death“ begann zwar noch wie eine Ballade, explodierte aber schon nach wenigen Takten und entwickelte sich zur Hymne mit Speedmetal-Einschüben. Ihren „Metal Tango“ zelebriert sie ebenfalls als wilden Kracher. Und bei ihrer Wacken-Hymne „We are the metal heads“ gab es endgültig kein Halten mehr. Beim Verlassen des Saals hörte man nur ein Wort: „Geil“! Doro setzte auf ihrer Facebook-Seite noch eins drauf und schrieb „Absolut geil“. - Dann wird sie ja bald wiederkommen.