Duisburg.. Am Wochenende bieten Kunsthandwerker in großer Zahl in der Kraftzentrale ihre Produkte an. Gleichzeitig gibt’s viele Angebote, das alte Duisburger Hüttenwerk zu erkunden.

Ein Weihnachtsmarkt der besonderen Art feiert am Freitag Premiere: Bis Sonntag, 6. Dezember, präsentiert der „Schauinsland-Reisen-Lichtermarkt“ in der Kraftzentrale des Landschaftsparks hochwertiges Kunsthandwerk, Kinderprogramm und Live-Musik (Eintritt: 3 Euro, für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei).

Insgesamt 70 Kunsthandwerker zeigen nach Angaben des Veranstalters ein Angebot aus Accessoires, Bildern, Dekoration, Köstlichkeiten und vielem mehr. Für ein gastronomisches Angebot im Kaffeehaus-Stil sorgt die Frank Schwarz Gastro Group. Bei der musikalischen Begleitung auf der Bühne stehen Chor-, Orchester- und Gospelkonzerte an allen drei Tagen auf dem Programm. Noch ein Tipp für die kleinen Besucher: Am Sonntag kommt der Nikolaus in die Kraftzentrale. Und wahrscheinlich nicht ohne ein paar Geschenke.

Fackelführung durch den Landschaftspark Nord

Passend zum ersten Lichtermarkt werden eine Reihe von industriegeschichtlichen Führungen im Landschaftspark angeboten. Beispielsweise die Fackelführung, bei der die Gäste im Schein der Fackeln durch das einzigartige alte Hüttenwerk wandern und von Führern erfahren, wie früher „malocht“ wurde.

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Dabei legt die Führung einen besonderen Schwerpunkt auf die Industriegeschichte. Wo Arbeiter hoch oben im schneidenden Wind den kochenden Hochofen befüllten oder unten, nur mit Hut und Handschuhen geschützt, das Abstichloch aufbrachen, dort regierten höllischer Lärm, giftige Gase und Stäube, die sich in die Lungen fraßen. Heute um 18 Uhr geht’s los, Dauer: zwei Stunden, Kosten: 12 Euro.

Alternative ist eine Stirnlampenführung. Bei der Nachtwanderung kommen laut Veranstalter auch die dunkelsten Ecken und Winkel von Hochofenstraße, Gießhalle, Torpedopfannenwagen & Co zum Vorschein. Freitag und Samstag um 18.30 Uhr beginnt die zweistündige Führung. Der Preis: 10 Euro.

Zur Geschichte des Meidericher Werks gibt’s eine Hüttenführung, bei der Technik und Arbeitsbedingungen im Vordergrund stehen. Verfolgt wird der Weg des Eisens durch den Hochofen von der Gicht bis zur Torpedopfanne. Samstag und Sonntag um 12 und um 14 Uhr beginnen die Führungen. Dauer: zwei Stunden, Preis: 9,50 Euro.

Hinter verschlossene Türen führt eine Sonderführung an Orte, die nicht immer zugänglich sind. Die dreistündige Exklusivführung wird nur am Sonntag, 10  Uhr, für maximal 18 Personen für je 25,50 Euro angeboten. Buchung unter Telefon 0203/ 429 1919 oder www.tour-de-ruhr.de.

20 Jahre Landschaftspark Nord

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So sahen im Landschaftspark Nord die Krananlage, der Hochofen 5 (dahinter), die Erzbunkeranlage und der Bunkervorplatz (im Vordergrund) im Jahr 1991 noch aus. Damals nahmen die Architekten ihre Arbeit auf, um einen Landschaftspark zu entwerfen.
So sahen im Landschaftspark Nord die Krananlage, der Hochofen 5 (dahinter), die Erzbunkeranlage und der Bunkervorplatz (im Vordergrund) im Jahr 1991 noch aus. Damals nahmen die Architekten ihre Arbeit auf, um einen Landschaftspark zu entwerfen. © Jürgen Dreide | Unbekannt
Derzeit wird die Beleuchtung an der Krananlage – im Volksmund nur „Krokodil“ genannt – auf LED umgestellt. Die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park lockt seit Dezember 1996 die Besucher aus aller Welt nach Meiderich.
Derzeit wird die Beleuchtung an der Krananlage – im Volksmund nur „Krokodil“ genannt – auf LED umgestellt. Die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park lockt seit Dezember 1996 die Besucher aus aller Welt nach Meiderich. © Thomas Berns | Unbekannt
Vier Jahre stand der Hochofen 5 bereits still, als 1989 dieses Foto entstand. Es dauerte weitere zwei Jahre, ehe die Planung für den LaPaNo  begann.
Vier Jahre stand der Hochofen 5 bereits still, als 1989 dieses Foto entstand. Es dauerte weitere zwei Jahre, ehe die Planung für den LaPaNo begann. © Thomas Berns | Unbekannt
Heute bietet die Aussichtsplattform an der Spitze von Hochofen 5 eine der spektakulärsten Fernsichten über Duisburg und das westliche Ruhrgebiet.
Heute bietet die Aussichtsplattform an der Spitze von Hochofen 5 eine der spektakulärsten Fernsichten über Duisburg und das westliche Ruhrgebiet. © Thomas Berns | Unbekannt
In den Gießhallen wurden ab 1951 Masselgießmaschinen eingesetzt, die erleichternder Ersatz für die schwere Handarbeit im Formsand war.
In den Gießhallen wurden ab 1951 Masselgießmaschinen eingesetzt, die erleichternder Ersatz für die schwere Handarbeit im Formsand war. © Jürgen Dreide | Unbekannt
Über 40 000 Besucher lockten im Vorjahr die Filmabende des Stadtwerke-Sommerkinos. Vorführungsort ist stets die Gießhalle.
Über 40 000 Besucher lockten im Vorjahr die Filmabende des Stadtwerke-Sommerkinos. Vorführungsort ist stets die Gießhalle. © Thomas Berns | Unbekannt
So sah die Gebläsehalle im Stilllegungsjahr 1985 aus. Die vier Elektroturbogebläse (unten am Boden) wurden bei der späteren Renovierung der Halle vollständig erhalten. Sie sind elementare Bestandteile des heutigen Maschinenfoyers.
So sah die Gebläsehalle im Stilllegungsjahr 1985 aus. Die vier Elektroturbogebläse (unten am Boden) wurden bei der späteren Renovierung der Halle vollständig erhalten. Sie sind elementare Bestandteile des heutigen Maschinenfoyers. © Jürgen Dreide | Unbekannt
Über besagtem Maschinenfoyer befindet sich heute der Theatersaal der Gebläsehalle. Hier gibt es Klassikkonzerte, aber auch moderne Musik zu hören. Dieser imposante Saal mit der tollen Akustik wurde im Jahr 2002 errichtet.
Über besagtem Maschinenfoyer befindet sich heute der Theatersaal der Gebläsehalle. Hier gibt es Klassikkonzerte, aber auch moderne Musik zu hören. Dieser imposante Saal mit der tollen Akustik wurde im Jahr 2002 errichtet. © Thomas Berns | Unbekannt
Diese Übersicht über das ehemalige Hüttenwerk Meiderich stammt aus dem Jahr 1956. In den 84 Jahren seines Bestehens wurden dort 37 Millionen Tonnen Roheisen produziert. Am 4. April 1985 erfolgte der bittere Moment der Werks-Stilllegung.
Diese Übersicht über das ehemalige Hüttenwerk Meiderich stammt aus dem Jahr 1956. In den 84 Jahren seines Bestehens wurden dort 37 Millionen Tonnen Roheisen produziert. Am 4. April 1985 erfolgte der bittere Moment der Werks-Stilllegung. © Jürgen Dreide | Unbekannt
In dem ganz in Grün leuchtenden Gasometer können Tauchfreunde heute eine künstliche Unterwasserwelt erkunden. Auch Hochofen 1 und Kamin 2 (ganz links) erstrahlen nachts in atemberaubendster Farbpracht. Gefeiert wird der 20. Geburtstag hier am 28. Juni – parallel zur „Extraschicht“.
In dem ganz in Grün leuchtenden Gasometer können Tauchfreunde heute eine künstliche Unterwasserwelt erkunden. Auch Hochofen 1 und Kamin 2 (ganz links) erstrahlen nachts in atemberaubendster Farbpracht. Gefeiert wird der 20. Geburtstag hier am 28. Juni – parallel zur „Extraschicht“. © Thomas Berns | Unbekannt
Drei Schmelzer beim Abstich in einer der Gießhallen. Roheisen und Schlacke fließen aus. Das Bild stammt aus der Zeit um 1950.
Drei Schmelzer beim Abstich in einer der Gießhallen. Roheisen und Schlacke fließen aus. Das Bild stammt aus der Zeit um 1950. © Stadtarchiv Duisburg | Unbekannt
Auf der Bühne der Gießhalle können Musik-Fans etwa beim Traumzeit-Festival spektakuläre Auftritte miterleben.
Auf der Bühne der Gießhalle können Musik-Fans etwa beim Traumzeit-Festival spektakuläre Auftritte miterleben. © Thomas Berns | Unbekannt
Im Jahr 1985 entstand dieses Bild der Erzbunkeranlage. Hier wurden Rohstoffe gelagert, die in den Hochöfen zu Roheisen geschmolzen wurden.
Im Jahr 1985 entstand dieses Bild der Erzbunkeranlage. Hier wurden Rohstoffe gelagert, die in den Hochöfen zu Roheisen geschmolzen wurden. © Jürgen Dreide | Unbekannt
Die Bunker sind längst geleert, seit 1990 hat der Deutsche Alpenverein dort die größte künstliche Outdoor-Kletteranlage der Republik gebaut.
Die Bunker sind längst geleert, seit 1990 hat der Deutsche Alpenverein dort die größte künstliche Outdoor-Kletteranlage der Republik gebaut. © Horst Neuendorf | Unbekannt
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