Das Centrum für Hochschulentwicklung, Zeit und eine unabhängige Jury waren sich einig: Prof. Dr. Ulrich Radtke ist „Hochschulmanager des Jahres 2015“. Nach seiner Rückkehr von der Konferenz „Hochschule und Bildung“ in Berlin sprach der 60-Jährige mit der WAZ über die Bedeutung der Auszeichnung, seine Ziele und seine Zukunftspläne.

Hatten Sie einen schönen Abend?

Ulrich Radtke: Ja, meine Frau war mit in Berlin und auch drei Mitarbeiterinnen. Natürlich haben wir die Auszeichnung ein wenig gefeiert.

Was bedeutet diese Auszeichnung denn für Sie?

Sie freut mich natürlich auch persönlich, aber in erster Linie freue ich mich für die Uni. Besonders für eine so junge Universität wie Duisburg-Essen ist so eine externe Bestätigung wichtig. Reputation kann man sich auf mehreren Wegen erarbeiten. Das geht über Forschung und Lehre, die positive Resonanz der Studierenden, aber eben auch durch solche Organisationserfolge.

Klingt, als wollten Sie ihr Licht unter den Scheffel stellen?

Ich bringe die Uni ja nicht allein nach vorn. Dahinter steht die Arbeit von ganz vielen. Ich sehe mich als Katalysator. Aber Prozesse können sie nur mit Leuten voranbringen, die das wollen. Ein partizipativer, wertschätzender Führungsstil, konstruktiver Dialog, das ist mir wichtig. Ich sehe mich als Teil des Ganzen.

Sie sind seit 2008 im Amt, ihre zweite Wahlperiode läuft bis 2018. Planen Sie darüber hinaus?

Ich schließe eine erneute Kandidatur nicht aus. Entscheiden werde ich darüber in anderthalb Jahren. Aber schließlich hängt das nicht nur von mir ab, sondern auch von der Uni.

Welche Ziele haben Sie bis zum Ende ihrer laufenden Amtszeit?

Vor allem geht es darum, in den nächsten Jahren das Erreichte zu verstetigen, erfolgreiche Forschung und Lehre weiterhin möglich zu machen. Angesichts oft befristeter Mittelzuweisungen ist das eine große Herausforderung. Das gilt auch für die weiter steigenden Studentenzahlen – wir sind jetzt bei fast 42 000. Die Zahl wird weiter steigen, nicht zuletzt durch die Flüchtlinge. Außerdem gibt es viele Anforderungen von außen: Wir sollen auch Bürger-Uni und Senioren-Uni sein und auch Kinder-Uni machen. Da dürfen wir uns nicht verzetteln.