Thyssen-Krupp Steel Europe und HKM gründen ein Energieeffizienz-Netzwerk mit dem Namen „Steel energy+“. Ziel der Neugründung ist es nach Angaben der beiden Unternehmen, den „langjährig praktizierten, systematischen Erfahrungs- und Ideenaustausch zur Steigerung der Energieeffizienz zu intensivieren“.
Der Hintergrund: Ein zentrales Ziel der Energiewende ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Um dies zu erreichen, hat die Bundesregierung eine Initiative zur Gründung von rund 500 Netzwerken auf den Weg gebracht. Die deutsche Industrie wie auch die Wirtschaftsvereinigung Stahl haben zugesagt, dies bis zum Jahr 2020 umzusetzen.
Thyssen-Krupp Steel hat nun das Netzwerk „Steel energy+“ eingerichtet und sich der Initiative angeschlossen. Neben den eigenen Standorten sind die Tochtergesellschaften Rasselstein, Electrical Steel, Hoesch Hohenlimburg sowie die Kokerei Schwelgern und HKM beteiligt. „Damit leisten wir einen aktiven Beitrag zur Erreichung der Energie-Einsparziele der Bundesregierung“, sagt Klaus Kurke, Leiter Technische Dienstleistungen & Energie bei Thyssen-Krupp Steel.
Um bei der energieintensiven Stahlproduktion Einsparungen zu erreichen, hat Thyssen-Krupp schon umfangreiche Maßnahmen zur Effizienzverbesserung umgesetzt. So sind bei der Roheisenerzeugung zwei spezielle Turbinen an den Hochöfen 2 und 8 installiert. Hier wird der Gichtgasdruck von 1,2 beziehungsweise 2 bar gezielt entspannt und in Strom umgewandelt.
Nach Optimierungen in der Konstruktion der Entspannungsturbine am Hochofen 8 in Hamborn und einer Überholung im Zuge einer Turbinenrevision am Hochofen 2 in Schwelgern wird erwartet, künftig im Jahr etwa 30 000 beziehungsweise 100 000 Megawattstunden Strom zu erzeugen. Das entspricht dem Verbrauch von etwa 30 000 Vier-Personen-Haushalten. Insgesamt betrug das Sparvolumen von Thyssen-Krupp Steel in den letzten zwei Geschäftsjahren zusammen rund 600 Gigawattstunden. Das entspricht dem privaten Jahresstromverbrauch einer mittleren Großstadt.