Bei der Umsetzung der Inklusion, dem gemeinsamen Lernen von Schüler mit und ohne Förderbedarf, fehlt es an sonderpädagogischen Lehrkräften und Geld für die Ausstattung der Grund- und weiterführenden Schulen in Duisburg. Das räumte Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für schulische Bildung, im Schulausschuss ein.

„Das Land hat ausreichend Stellen zugeteilt, das Problem ist die Besetzung“, so der Amtsleiter. Für 3371 Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf gebe es 494 Stellen, erklärte Kalveram. Derzeit seien davon 120 Stellen mit Pädagogen aus anderen Lehrämtern besetzt, weitere etwa 30 Stellen sind derzeit unbesetzt.

Landesmittel „viel zu gering“

Diese Situation führe zu einer „Strukturproblematik“, räumt Kalveram ein: „An einigen Schulen ist die Situation desolat, andere haben eine angemessene Versorgung.“ Die Verwaltung sei bemüht, die Situation durch Fortbildungen und Versetzungen mit Zustimmung der Betroffenen zu lösen. Kalveram: „Aber das wird dauern.“

Aktuell besuchen rund 400 Kinder mit Förderbedarf 23 Duisburger Grundschule, die größte Gruppe (rund 280) stellen Schüler mit Lern- und Entwicklungsstörungen. Weiterführende Regelschulen besuchen im laufenden Schuljahr 112 Schüler, davon sind 80 an Gesamt-, zwölf an Realschulen , elf an Gymnasien und drei an Sekundarschulen.

Die gesetzliche Maßgabe: Regelschulort ist die allgemeine Schule, die Eltern können jedoch auch eine Förderschule wählen. „Eltern, die bereits in der Grundschule das gemeinsame Lernen gewählt haben, verfolgen dieses Ziel in der Regel auch für die weiterführenden Schulen“, so die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Ausschuss. Eine „flächendeckende Schließung von Förderschulen“ komme allerdings nicht in Betracht, solange Eltern diese Schulform für ihre Kinder wünschen.

Daran ist derzeit kaum zu denken, weil die jährlichen Landesmittel von 685 000 Euro „viel zu gering“ sind für eine sachgerechte Ausstattung der Regelschulen. Eine Abfrage der Verwaltung ergab erhebliche Defizite bei der behindertengerechten Gestaltung der Schulen, Räume fehlen für die Differenzierung des Unterrichts.