2000 Unterschriften sammelte man im Stadtteil für eine Sicherung der gefährlichen Situation auf der Rheinhauser Straße. Anwohner haben Angst um ihre Kinder und fordern, dass etwas getan wird
AUTOBAHN DURCH HOCHFELD Hochfeld. "So langsam wird Klein-Istanbul zu Mexiko", erklärt die Inhaberin der Änderungsschneiderei Gül auf der Wanheimerstraße. "Zumindest was den Verkehr angeht." Auch nach dem Tod des acht-jährigen Maurice im Mai, rasen die Lkw und Autos teilweise immer noch mit stark überhöhter Geschwindigkeit über die Verbindungsstraße nach Rheinhausen. "Die fahren hier teilweise schon mit 80 - 90 kmh lang", weiß Tülen Gül. "Meine siebenjährige Tochter bringe ich daher lieber selber zur Schule."
Auch die Besitzerin der Trinkhalle auf der Rheinhauser Straße weiß aus ihrem Büdchen Ähnliches zu berichten. "Es ist hier ganz klar eine Hauptstraße, die auch ständig von Fahrgästen aus Bus und Bahn überquert wird", sagt Elisabeth Gringo. "So schnell kann man als Autofahrer oft gar nicht reagieren. Die Fahrer müssen vorsichtiger sein, aber auch die Eltern sollten ihre Kinder auf die gefährliche Situation hinweisen."
Eine Tempo-30-Zone könne nach Angaben von Martin Linne, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung nur in drei begründeten Ausnahmefällen gestattet werden. Doch alle drei scheinen an der Unfallstelle erfüllt zu sein. Schutzbedürftige Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten finden sich in der direkten Umgebung zuhauf, die Querungshäufigkeit der Fußgänger kann wohl auch keiner verneinen. Der Unfallschwerpunkt scheint nicht zuletzt durch den Tod von Maurice gegeben. Dennoch heißt es im Schreiben von Martin Linne an die Anwohner: "Eine Überprüfung der Lichtsignalanlage durch die Straßenverkehrsbehörde ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Signalprogramme den Bedürfnissen der Schulkinder entsprechen."
Erwin Börner meint dennoch: "Eine 30-Zone wäre sinnvoll, zumindest sollte etwas aufgestellt werden, was die Autofahrer auf die Situation hinweist. Wir müssen unsere Kinder doch schützen."