Angeklagter rastet aus und attackiert Polizisten.Sicherheitsweste verhindert Schlimmeres
Handgreiflichkeiten, Beleidigungen, Bedrohungen - wer den Beruf des Polizisten ergreift, muss während der Dienstzeit einiges über sich ergehen lassen. So auch die Beamten, die im Februar letzten Jahres zu einem Einsatz ausrücken mussten. Sie versuchten, einen 30-Jährigen Mann aus der Oberhausener Wohnung seiner Ex-Frau zu entfernen, der dort betrunken randaliert hatte. Prompt rastete der Betrunkene aus und lieferte sich ein erbittertes Gefecht mit den Beamten. Das juristische Nachspiel am Landgericht verlief bedeutend friedlicher.
Rund 1,8 Promille betrug die Blutalkoholkonzentration des Angeklagten, als er sich mit den Polizisten anlegte. Und so blieb es nicht lange bei Beschimpfungen. "Die Intensität, mit der sich unser Angeklagter zur Wehr gesetzt hat, war höchst beachtlich", resümierte die Staatsanwältin. Es kam erst zu Schlägen und Tritten, schließlich griff der Mann nach einem Werkzeug und drohte den Polizisten. "Dir stech' ich die Augen aus", soll er krakeelt und mit der Zange auf Augenhöhe eines Beamten gefuchtelt haben. Dann stach er nach dessen Oberkörper.
Nur weil der Schutzmann eine Sicherheitsweste trug, kam es bei dem Angriff zu keinen schweren Verletzungen. Und der gleiche Umstand bescherte den betrunkenen Schläger auch vor eine vergleichsweise milde Strafe. Der 30-jährige Randalierer wurde wegen versuchter vorsätzlicher Körperverletzung, Bedrohung und Widerstands zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.