Hinter der Duisburger Choreographin Kati Farkas liegt ein wahrer Proben-Marathon: Am 30. August hatte an der Oper Bonn der Musical-Klassiker „Der kleine Horrorladen“ Premiere, am 11. September folgte am Bochumer Schauspielhaus „Monty Python’s Spamalot“ und eine Woche später „Ragtime“ am Staatstheater Braunschweig.

Möglich ist das alles nur dank eines gut durchdachten Probenplans und fleißiger Mitarbeiter: Der Großteil der Proben für „Spamalot“ fand nämlich bereits im Mai und Juni statt, so dass nach der Sommerpause nur noch aufgefrischt werden musste. Regie führte in Bochum übrigens Christian Brey, den man in Duisburg durch seine Inszenierung von „Die lustige Witwe“ aus dem Jahr 2009 kennt.

Dass ein Schauspielhaus ein großes Musical herausbringt, ist eher ungewöhnlich, und so berichtet Kati Farkas: „Anfangs waren die Schauspieler doch etwas skeptisch. Aber im Lauf der Arbeit hat man gemerkt, wie viel Spaß ihnen diese Art von Theater macht.“ Nach ihrem aktuellen Lieblingsstück gefragt, nennt Farkas gleich „Spamalot“, denn: „Ich liebe den Humor von Monty Python.“

Prominent besetzt ist „Der kleine Horrorladen“ in Bonn, bei dem Erik Petersen die Regie führt: Musical-Fans kennen Dennis LeGree noch als Dampflok „Papa“ aus dem Bochumer „Starlight Express“. Außerdem wirkte er 2012 bei „The Voice of Germany“ als Kandidat mit. In Bonn singt er die fleischfressende Pflanze. Den Mr. Mushnik spielt TV-Legende Michael Schanze, für den Choreographin Kati Farkas voll des Lobes ist: „Er ist ein echtes Arbeitstier, höflich, bescheiden und ein netter Kollege dazu.“

Ein weiterer prominenter Akteur, mit dem Farkas arbeitet, ist der erste DSDS-Gewinner Alexander Klaws, der im Dortmunder „Jesus Christ Superstar“ die Titelrolle verkörpert. „Hut ab vor seiner Leistung“, meint Farkas. „Er singt super und hat sich sehr weit entwickelt!“ Die „Jesus Christ Superstar“-Inszenierung von Gil Mehmert kam 2013 in Bonn heraus, wurde 2014 von Dortmund übernommen und ist dort so erfolgreich, dass auch in dieser Spielzeit sechs weitere Vorstellungen angesetzt wurden.

Unverzichtbare Mitarbeiterin ist für Kati Farkas mittlerweile die Musical-Darstellerin Yoko El Edrisi geworden. „Sie spielt in fast allen meiner Produktionen mit und achtet als Dance-Captain darauf, dass während der Vorstellung alles richtig läuft. Sie ist mein Gehirn.“

Auch in Zukunft wartet viel Arbeit auf Farkas: An der Universität Osnabrück unterrichtet sie Musical-Studenten im Ensembletanz und bereitet sie etwa auf die Teilnahme im Bundeswettbewerb Gesang vor. Im Februar 2016 wird sie das Musical „Kiss me Kate“ am Nürnberger Staatstheater choreographieren, in der Rhein-Ruhr-Region wird sie wahrscheinlich in der nächsten Saison mit Andrew Lloyd Webbers „Evita“ beschäftigt sein.