Duisburg. Der Deutsche Gewerkschaftsbund will in Duisburg wieder gegen Pegida auf die Straße gehen. Entwicklung der Teilnehmerzahlen und Umgangston bereitet dem DGB Sorge.
Die Duisburger Gewerkschaften wollen bei kommenden Pegida-Demonstrationen in der Duisburger Innenstadt wieder Stellung gegen Rechts beziehen. "Wir beobachten die Entwicklung der Teilnehmerzahlen und den immer rauer werdenden Ton bei Pegida mit großer Sorge", sagt Ulrich Rieger, politischer Sekretär des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB Niederrhein in Duisburg). "Das ist für uns nicht mehr akzeptabel. Es wird eine angemessene Reaktion darauf geben."
Für den nächsten Montag (2. November) gebe es zwar noch keine konkreten Planungen, bei der DGB-Sitzung Ende kommender Woche wird aber laut Rieger darüber beraten, wie die Gewerkschaften in Zukunft konkret vorgehen wollen. Der Dachverband stehe dazu außerdem in Kontakt mit der Stadt sowie dem Bündnis "Wir sind Duisburg", das von Oberbürgermeister Sören Link, dem Bündnis für Toleranz und Zivilcourage und dem DGB Niederrhein selbst ins Leben gerufen wurde.
Duisburger Zivilgesellschaft gefordert
"Aus Sicht des DGB wäre es sinnvoll und wichtig, wenn die zivilgesellschaftlichen Gruppierungen, die auch zu Jahresbeginn am Theatervorplatz demonstriert haben, wieder gegen Pegida auf die Straße gingen - also etwa Kirchen- und Wohlfahrtsverbände, die Stadtverwaltung und Parteien", sagt Ulrich Rieger. Er betont, dass eine solche Demo nicht nur ein Gegenreflex zu Pegida sein dürfe, sondern hinweisen solle auf "das soziale Engagement von hunderten ehrenamtlichen Funktionären und Mitgliedern, die sich tagtäglich in ihrem Umfeld für all jene engagieren, die in großer Not zu uns kommen". Ein Aufruf dazu für den übernächsten Montag sei nicht ausgeschlossen, dazu bedürfe es aber einer Absprache mit allen Beteiligten. Im Januar hatten sich etwa 5000 Duisburger in der Innenstadt versammelt und gegen Pegida Flagge gezeigt.
Die Stadtverwaltung will sich gegebenfalls dem erneuten Protest gegen Pegida anschließen. Auf Anfrage der Redaktion erklärte eine Sprecherin: "Duisburg ist eine weltoffene und tolerante Stadt, das haben wir in der Vergangenheit mit zahlreichen eindrucksvollen Aktionen bewiesen. Wenn die Pegida-Hetzer meinen, sich wieder im Aufwind zu befinden, werden wir gemeinsam dagegen aufstehen und ihnen diesen Wind ins Gesicht zurückblasen. Es bleibt dabei: Duisburg ist unsere Stadt und nicht die von zugereisten Krawallmachern".
Bei den vergangenen Pegida-Demos am Duisburger Hauptbahnhof standen nach offiziellen Angaben der Polizei etwa 350 Pegida-Anhänger nur noch rund 100 Gegendemonstranten gegenüber.