Rotzfrech sind Gans und Schaf, haben alle Furcht vor dem Fuchs verloren, verspotten ihn sogar gemeinsam mit dem abgewandelten Kinderlied „Fuchs hat den Verstand verloren“. Dabei hatten sie doch noch vor kurzer Zeit gehörige Angst vor dem roten Jäger. Temporeich ist der Anfang des neuen Stückes des „Kom’ma-Theaters“ in Rheinhausen-Mitte. In einer Fassung von Tina El-Fayoumy erzählt das Ensemble „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“. Ursprünglich ist das Stück ein Bilderbuch, für das der Autor Martin Baltscheit im Jahr 2011 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhalten hatte.
Ein Duo übernimmt alle Rollen
Was war der Fuchs doch früher für ein toller Typ. Richtig gut sah er aus. Und die jungen Füchse hat er regelmäßig zum Essen eingeladen, ihnen die Welt erklärt und von seinen Tricks bei der Jagd erzählt. Aber in letzter Zeit ist er irgendwie anders. Er geht zur Jagd und vergisst das Jagen. Stattdessen schlägt er sich den Bauch mit Brombeeren voll – eigentlich ganz ungewöhnlich für einen richtigen Fuchs. Oder er setzt seine Höhle unter Wasser und erkennt den jungen Fuchs nicht mehr. Kurz: Der Fuchs wird vergesslich und sogar dement.
In einem liebevoll gestalteten Bühnenbild spielen Uwe Frisch-Niewöhner den alten und Tina El-Fayoumy mit toller Körpersprache den jungen Fuchs. Die beiden rotgekleideten Figuren übernehmen natürlich auch alle anderen Rollen. Da macht ein weißes Röckchen den jungen Fuchs zur Gans oder eine Mütze mit langen Ohrenklappen den alten zum Schaf.
Ein ernstes Thema angefasst
Mit leichter Hand und Freude an der Pointe hat das „Kom’ma-Theater“ ein ernstes Thema angefasst. Und das Konzept geht auf. Bereitwillig folgen die kleinen Zuschauer während der gesamten 50 Minuten den Rollenwechseln und unterschiedlicher Stimmungen, reagieren mit Kommentaren oder sogar Fragen.
Am Ende hat sich die Anfangssituation gedreht. Die jungen Füchse kochen jetzt beim alten Fuchs und erzählen ihre Geschichten. Der alte Fuchs sitzt dabei und freut sich seines Lebens. Ein Stück. das das Leben feiert, solange es dauert.