Duissern/Mitte. .

Durch Zauberhand kommen die 2,6 Millionen Euro, die die Kirchengemeinde Alt-Duisburg für die Sanierung der Salvatorkirche benötigt, sicher nicht zusammen. Mit vielen kleinen Aktionen wurden bereits 40 000 Euro gesammelt. Zudem habe die Gemeinde Anträge bei Stiftungen eingereicht, erklärt Pfarrer Martin Winterberg – in der Hoffnung, dass dabei größere Summen zusammen kommen.

Aber auch kleine Veranstaltungen helfen. Am Wochenende fand beispielsweise die ausverkaufte Nacht der Zauberer in der Duisserner Notkirche statt. Mentalmagier Timon Krause entlockte einem Gast unfreiwillig die PIN der Bankkarte. Krause verzichtete wie seine Kollegen auf die Gage. „Ich habe den Vorschlag unterbreitet, da wir etwas für den Salvator-Turm machen möchten“, erzählt Zauberer und Gemeinde-Mitglied Klaus Dinger. Als „Kaladin“ verblüfft er an diesem Abend über 120 begeisterte Besucher. Andreas Lesch, ebenfalls Mitglied beim Zirkel, führt durch die unterhaltsame Veranstaltung und erinnert in regelmäßigen Abständen an das Anliegen dieser Zaubernacht: die Turmrettung der Salvatorkirche. Bei Markus Gornig alias „Pit van Dingen“ lacht sich das Publikum dann kringelig. Er geht durch die Reihen und zaubert Münzen, Eier und Plastik-Hühner hinter Ohren her und lässt sie ebenso schnell verschwinden. Nach der Vorstellung sagt Besucherin Elfriede Scherrmann zufrieden: „Das ist ein fantastischer Abend. Ich habe geweint vor Lachen.“ Sie sei sehr gerne bereit gewesen, für die Eintrittskarte und die leckeren Verköstigungen zu zahlen, „schließlich ist es für eine gute Sache.“ Baukirchmeister Helmut Becker sagt erfreut: „Ein außerordentlich gelungener Abend, alle Tickets sind ausverkauft und die Stimmung ist super.“

Nachbarschaftshilfe wird auch vom Drogerie-Markt DM in der Königsgalerie geleistet. Seit vergangenem Samstag werden Lose verkauft, deren Erlös dem Gotteshaus zugute kommt. „Ich mache beim Unternehmerinnen-Netzwerk ,InDU’ mit und wir hatten mal eine Sitzung in der Salvatorkirche. Die Kirche hat mir gut gefallen und ich dachte, dass wäre eine schöne Sache, um zu helfen“, erklärt Nicola Kumpmann, Leiterin der DM-Filiale in der Königsgalerie. Also organisierte sie, auch über das Netzwerk Gutscheine, stellte selbst zahlreiche Preise zur Verfügung. Samstags sind zudem Ehrenamtliche vor Ort, die über den Stand der Arbeiten informieren. Kirchenführer Folker Nießalla: „Jedes Los gewinnt. Insgesamt haben wir 2000, die wir verkaufen können.“ Wer eins ziehen möchte, sollte sich beeilen: 400 sind bereits am ersten Tag verkauft worden. „Wir haben noch ein paar in Reserve“, verrät Nicola Kumpmann.

Im nächsten Jahr wird die Salvatorkirche 700 Jahre alt. „Eigentlich wäre es ein positives Signal, wenn der Turm dann eingerüstet wäre, denn dann könnte es losgehen“, sagt Pfarrer Martin Winterberg. Doch allein diese Maßnahme schlägt mit 700 000 Euro zu Buche. Im Jubiläums-Jahr wollen aber auch die Philharmoniker der Kirche ein Geschenk bereiten: Sie spielen die „Carmina Burana“ und verzichten dabei auf ihr Honorar. Die Eintrittsgelder fließen komplett in die Sanierung. „Kleinvieh macht auch Mist“, weiß Winterberg. Vor allem aber wollen auch die Stiftungen sehen, dass sich die Bürger vor Ort engagieren. Dann fließen vielleicht auch bald größere Beträge.