Duisburg. . Nach einem Feuer zerstörte das Löschwasser die Wohnung von Helmut Zschocke. Seit drei Monaten wohnt der Neudorfer (65) im Hotel. Gebag wollte sofort helfen.
„Ich will so schnell wie möglich wieder nach Hause“, sagt Helmut Zschocke. „Endlich wieder zurück in meine Wohnung.“ Seit drei Monaten lebt der 65-jährige Duisburger in einem Hotel. Gezwungenermaßen. Am 15. Juli brannte es in der zweiten Etage jenes Mehrfamilienhauses auf dem Sternbuschweg, in dem der Neudorfer bereits seit 30 Jahren lebt. Verletzt wurde damals glücklicherweise niemand. Doch seine Wohnung im Erdgeschoss wurde durch das Löschwasser der Feuerwehr-Einsatzkräfte schwer beschädigt. Am Morgen nach dem Feuer sagte die städtische Baugesellschaft Gebag als Vermieter, dass Herr Zschocke kurz ausquartiert werden müsse. Drei Monate später hält dieser Zustand aber immer noch an.
Ortstermin am Sternbuschweg: Helmut Zschocke und sein Sohn Björn (29) stehen im Hausflur. In seine Wohnung kommt der pflegebedürftige Senior derzeit nicht. Die Gebag hat für die Zeit der Renovierung die Schlösser ausgewechselt. Seit knapp drei Monaten dröhnen in dieser sowie in weiteren betroffenen Wohnungen einige Trocknergeräte, die dort aufgestellt wurden. „Diese werden über einen Verteiler, der im Keller steht, mit Strom gespeist. Leider wurden diese Verteiler zuletzt immer wieder ausgeschaltet, so dass die Trockner oft stillstanden. Auch deswegen ist es zu Verzögerungen gekommen“, erklärt Daniel Müller von der Gebag.
Enormer Renovierungsbedarf
Auch interessant
Nach einer Rücksprache mit der technischen Abteilung versprach der Gebag-Mann, dass Anfang nächster Woche das Trocknen der Wohnung abgeschlossen sei und „ab Mitte, spätestens aber Ende nächster Woche die Arbeiten beginnen können“. Und der Renovierungsbedarf ist riesig: Zschockes Wohnung wurde bereits entkernt, der Estrich und die verputzten Wände waren teils irreparabel geschädigt. „Zudem wurde das Laminat und die gesamte Küchenzeile herausgerissen. Und beim Aufstellen der Trockner wurden zudem noch zwei Schränke beschädigt“, zählt Zschockes Sohn Björn die Beschädigungsliste auf.
Die verbliebenen Möbel aus der Wohnung werden derzeit in der zweiten Erdgeschosswohnung, die zuvor leer stand, zwischengelagert. Nächstes Problem: Dort hat sich an den Wänden in der Küche nach einem Rohrbruch vor zwei Jahren Schimmel gebildet. Zschocke sorgt sich deshalb um sein dort abgestelltes Hab und Gut.
„Wir prüfen sofort am Montag, ob wir in der Umgebung einen alternativen Abstellort zur Verfügung haben“, sagt Müller. Da Zschocke pflegebedürftig sei, werde zudem das Badezimmer im Rahmen der Sanierung behindertengerecht umgebaut. Das werde von der Krankenkasse mit einer vierstelligen Summe gefördert. Den Rest schießt die Gebag zu.
Und warum wurde dem Betroffenen nicht sofort eine Ersatzwohnung angeboten? „Herr Zschocke sagte uns, dass er mit der Hotellösung leben könne“, so Müller. Und Zschocke selbst sagt: „Ich wohne jetzt schon seit 1985 hier, kenne die Nachbarn und will hier nicht weg.“ In sechs bis sieben Wochen soll die Renovierung, so Müller, fertig sein. Dann kann Zschocke nach Hause.