Der Kulturdezernent stapelt nicht gerade tief. „Duisburg wird die Hauptstadt der Orchesterwelt“, kündigt Thomas Krützberg an. „In Deutschland“, schränkt er dann ein. „In Nordrhein-Westfalen“, korrigiert Michael Bender, Referent des Landesmusikrats, amüsiert. Aber das stimmt dann auch tatsächlich. Immerhin kommen am 26. und 27. September 46 Amateur-Ensembles zusammen, um beim Landes-Orchesterwettbewerb die besten ihrer Kategorie zu ermitteln.

Mit mehr als 1000 Beteiligten rechnen die Organisatoren, die Musiker spielen dabei in elf Hauptkategorien: vom Sinfonieorchester bis zur Big Band. Außerdem stehen – bei Landes-Orchesterwettbewerben eine nordrhein-westfälische Eigenheit – auch Kinderorchester auf der Bühne. Die jüngsten Musiker, bis 13 Jahre alt, spielen in Streichergruppen, Bläserformationen, aber auch bunt gemischt. Michael Bender hebt diesen Wettbewerb als einen Höhepunkt des Wochenendes hervor. „Es gibt Kategorien für Jugendliche, aber was fehlte, war das, was an Musikschulen schon gang und gäbe ist: Orchester, die nicht in Schubladen gehören, wo zum Beispiel Bläser und Akkordeon zusammen spielen.“

Diese gemischten Besetzungen hält auch Johanna Schie, Leiterin der Musik- und Kunstschule Duisburg, für besonders charmant. Für Kinderorchester gebe es so einen zusätzlichen Antrieb, denn die jüngsten Musiker würden dazu motiviert, weiter an ihrem Spiel zu arbeiten um vielleicht auch mal mit einem Sinfonieorchester am Wettbewerb teilzunehmen. In Duisburg allerdings kann man ohnehin keinen Mangel an Motivation ausmachen, drei Orchester der Musik- und Kunstschule beteiligen sich am Wettbewerb: eine Big Band, ein Sinfonie- und ein Blasorchester.

Alle vier Jahre wird der Wettbewerb veranstaltet, bei dem sich nicht-professionelle Orchester des Landes treffen. Dabei können sie sich für den deutschen Orchesterwettbewerb qualifizieren. Doch sei die Veranstaltung auch deshalb wichtig, weil die Musiker zusammenkommen, sich kennen lernen und vielleicht auch Kooperationen hier ihren Anfang nehmen, betont Robert von Zahn. Der Generalsekretär des Landesmusikrats NRW ist mit Duisburg als Ausrichtungsort höchst zufrieden, die Unterstützung durch die Partner vor Ort und die Stadt sei außergewöhnlich gut.

Mit dem Theater, dem kleinen Saal der Mercatorhalle sowie der Liebfrauenkirche stehen für den Wettbewerb drei Spielstätten zur Verfügung. Bei gutem Wetter treten einige Orchester außerdem auf einer Open-Air-Bühne auf dem König-Heinrich-Platz auf. So präsentiert man sich wahrlich als Hauptstadt der Orchesterwelt.