Duisburg. Der stählerne Hahn ziert den Eingang der von-der-Mark-Straße. Als Wappentier wählten ihnen einst die Meidericher wegen ihrer angedichteten Streitlust.

Der stählerne Hahn ziert den Eingang der von-der-Mark-Straße. Als ihr Wappentier wählten ihnen einst die Meidericher wegen der von den Ruhrortern angedichteten Streitlust. Mit Blick auf die Besucher des Traditionscafés Pauly, die nur wenige Meter weiter den Kuchen zur Sonne genießen, scheint davon wenig geblieben zu sein.

„Hier auf der Basarstraße“, beginnt mancher Satz von Ralph Klenn. Der Versicherungsmakler führt seit zwei Jahren das Meidericher City-Management (MCM) gemeinsam mit seinem Stellvertreter, dem Rewe-Kaufmann Sascha Meyer. Basarstraße? „Hieß schon immer so?“, sagt Klenn zum „Spitznamen“.

Leicht verstiegen hat sich wohl das Frischekontor, das den Wochenmarkt (Mi. und Sa. bis 14 Uhr) auf dem Bahnhofsvorplatz in „einer der schönsten Fußgängerzonen Duisburgs“ bewerben. Sicher aber ist: Manch anderes Stadtteil-Zentrum darf mit Neid auf das Angebot zwischen Meyers Rewe-Markt und seinem Edeka-Kollegen im Bahnhofscenter blicken.

Neben den beiden Vollsortimentern gibt’s drei Discounter in der Nähe. An Bäckern ist kein Mangel, einen Metzger vermissen die Meidericher schon, seit die Brüder Tummes vor einigen Jahren ihr Gewerbe aufgaben, dafür ist Wilken mit Fisch präsent. Der Schwerpunkt des Bekleidungsgewerbes liegt auf den günstigen Sortimenten, schicke Boutiquen machen sich rar. Punkten kann die Basarstraße aber mit Spezialisten für Parfümerie, Bücher, Lampen, auch Eisen- und Spielwarenladen sind vertreten.

An Optikern, Drogerien und Apotheken ist kein Mangel, für das Ärztehaus hofft der Werbering noch auf Zuwachs von der nahen Herzklinik, die 2017 nach Fahrn umzieht. Alle Banken und Sparkassen sind vertreten – eine von zwei Filialen der Sparkasse dürfte allerdings mittelfristig wohl nur die moderne Filiale am Bahnhof bleiben.

Auch gastronomisch ist das Meidericher Zentrum gut aufgestellt: Mit bürgerlicher Küche der „Jägerhof“ und der „Margarethenhof“, Griechen-Fans lockt das „Mykonos“. Mehrere Cafés und Eisdielen können sich ebenso sehen lassen wie das Kneipen-Angebot.

Ralph Klenn (l.) und Sascha Meyer führen seit zwei Jahren die Händlervereinigung Meidericher City-Management.
Ralph Klenn (l.) und Sascha Meyer führen seit zwei Jahren die Händlervereinigung Meidericher City-Management. © Lars Fröhlich | Unbekannt



„Das ist eigentlich ganz gesund hier“, sagen Klenn und Meyer mit Blick auf rund zwei Drittel inhabergeführten Einzelhandel. Sorgen machen fehlende Parkplätze für die Kundschaft und vereinzelte Leerstände, die weniger mit mangelnder Nachfrage als mit fehlender Bindung der Hausbesitzer an Meiderich zu tun haben. „Die wohnen nicht hier und haben keinen Finanzbedarf“, sagt der MCM-Vorsitzende.

Wie in allen Werberingen gibt’s auch in Meiderich mal schwierige Diskussionen, 160 aktive und fast ebensoviele passive Mitglieder belegen aber die Einsicht, dass gemeinsam vieles leichter geht. Die Veranstaltung des Sommerfestes etwa, meistens im Mai oder Juni, und das St. Martinsfest im November.

Stolz darf das Meidericher Cit-Management auf die neue Weihnachtsbeleuchtung sein – 30.000 Euro finanzierten Händler, Spender und Sponsoren gemeinsam. Eine tolle Leistung für ein Stadtteil-Zentrum, wo zumeist schon die Rechnung für die Stromkosten ein Problem ist.

Gute Anbindung an den ÖPNV, wenig Parkplätze

Das Ergebnis für Meiderich im Überblick: Nahversorgung:  **** Fachgeschäfte:  **Ü** Dienstleister:  **** Gastronomie:  *** Erreichbarkeit: ***** Atmosphäre:  ***

Testat: Engagierter Händerverein, relativ wenig Leerstände von Ladenlokalen