Duisburg. . Die Nähe zu Moers und ein weiteres Ortsteilzentrum in Hochheide machen dem Handel Konkurrenz. Augustastraße hat Flair, doch ein Lebensmittler fehlt.

Das fällt jedem ins Auge der den Blick hebt beim Gang über die Augustastraße: Kaum ein Duisburger Stadtteilzentrum gibt’s mit so vielen schönen Hausfassaden. Allerdings bleiben beim Bummel über die Augustastraße in Alt-Homberg auch Leerstände an verschiedenen Stellen nicht unbemerkt.

Einer schmerzt dort besonders: Seit der Kaisers-Markt inmitten der Fußgängerzone vor zwei Jahren seine Türen schloss, fehlt ein Lebensmittler als wichtiger Frequenzbringer für die eigentlich schmucke Ortsteilmitte. „Es gab ja Pläne, das Bezirksamt am Bismarckplatz abzureißen und dort ein Einkaufszentrum zu bauen“, bedauert Hermann Eimer. Der 65-Jährige, dessen Gattin Ellen ihr Mode-„Lädchen“ an der Augustastraße führt, ist seit zwei Jahren Vorsitzender des Homberger Werberings.

Dem täte ein wenig mehr Engagement der insgesamt rund 70 Einzelhändler ganz gut. „Zwar machen auch Handwerksbetriebe mit, das ist gut“, sagt Eimer, „aber für die Organisation unseres Brunnenfestes sind wir auf Freiwillige außerhalb des Werberings angewiesen.“

Blühendes Zentrum mit Stern-Kaufhaus

Der Vorsitzende, der einer Händler-Familie entstammt, erinnert noch Zeiten, als Alt-Homberg ein blühendes Zentrum mit Stern-Kaufhaus, dem Textilhaus Nünninghoff und weiteren Fachgeschäften war, die den örtlichen Einzelhandel prägten. Geschichte, wie in vielen anderen Ortsteilzentren. Auch die Nähe zu Moers, ein weiteres Ortsteilzentrum in Hochheide machen es Alt-Homberg nicht leicht.

Dennoch bleibt das Angebot für die Nahversorgung ansehnlich: Drei Discounter, mehrere Bäcker, ein Metzger und ein Gemüsehändler für Lebensmittel, als Ergänzung der kleine Wochenmarkt (dienstags und freitags) auf dem Bismarckplatz. Kleider bieten vier Boutiquen an, Fachhändler gibt’s außerdem für Haushaltswaren, Bücher, Spielwaren und Elektronik, außerdem zwei Läden für Musikinstrumente und den Fahrradhandel Tasche – 1893 gegründet und wohl der älteste in Duisburg. Kunden weit über Homberg hinaus zieht der Kostümverleih „Kunterbunt“ an, das gilt auch MB-Sports, eine gute Adresse für Schläger-Sportarten, Edelstahl Bröker und Eisen Klamt. Zwei Drogeriemärkte, eine Reinigung, Ärztehaus, Optiker, zwei Apotheken und Arztpraxen – im Gesundheits- und Dienstleistungsbereich ist Alt-Homberg gut aufgestellt. Das außerdem zwei Post-Shops und mehrere Banken nebst Sparkasse mit Zweigstellen vertreten sind, ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

Ansehnliche Restaurant- und Kneipenszene

Ansehnlich ist die Restaurant- und Kneipenszene in und ums Zentrum. Lokale wie Speicherei, Homme d’Or, Lu Mar, Rheingarten, Hafensturm und Café Rheinblick sowie der Irish Pub Dexter fügen sich zu einem Angebot für (fast) jeden Geschmack, an Außengastronomie ist kein Mangel, weil auch Bäcker und Eiscafé Terrassen aufbauen.

Ausreichend Parkplätze gibt’s neben einer guten Bus-Anbindung, das an Sitzbänken ebenso wenig ein Mangel ist wie an Bäumen versteht sich bei der „Stadt im Grünen“ von selbst. „Eigentlich ist es hier schön und schnuckelig“, findet Hermann Eimer, „wäre nur schön, wenn noch mehr Leute das zu schätzen wüssten.“

Genügend Parkraum, mit ÖPNV gut erreichbar 

Das Ergebnis für Alt-Homberg im Überblick: Nahversorgung: ** Fachgeschäfte: *** Dienstleister: **** Gastronomie: ***** Erreichbarkeit: ***** Atmosphäre: ***

Testat: Die Augustastraße ist eine Ladenstraße mit Flair, es fehlt ein Lebensmittler.