Es war ungefähr fünf Uhr morgens, am Tag der Heiligen Nacht 2007. „Nächstes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder dabei“, murmelte Stathi. Der Überlieferung nach soll Thomas Block noch zugestimmt haben können.

Und so wurde beschlossen, dass die szenario „Weihnachtsfeier” eine Fortsetzung haben sollte.

So kommt es auch. Mit Unterstützung der Sparkasse Duisburg und dem Djäzz veranstaltet szenario auch 2008 ein Jahresabschlusskonzert unter dem überaus kreativen Titel „Weihnachtsfeier 2”.

Und mit der zweiten Veranstaltung kommt schon der Übermut. Am Dienstag werden Duisburgs Musiker bunt gemischt auf die Bühne geschickt. 2007 traten drei etablierte Bands auf, in diesem Jahr keine – und doch mehr als ein Dutzend. Unter Aufsicht von vier besonders versierten Instrumentalisten.

Ein eigens für die szenario „Weihnachtsfeier 2” gegründetes Quartett wird den Hauptteil des Abends bestreiten und die anderen Künstler begleiten. Die Besetzung:

Tim Isfort am Bass – künstlerischer Leiter des „Traumzeit”-Festivals, künstlerischer Leiter der „Akzente”-Eröffnungsfeier 2008, Gründer des Tim Isfort Orchesters und Abbrecher der Folkwang Hochschule.

Matthias Dymke am Keyboard – Jazzer, Alien Cafe´, L'Ecole Du Funk, spielt alles, was Tasten hat, vor allem Rhodes, wollte eigentlich Arzt werden, hatte dann doch Glück und ist nun ein Drittel des Urban Funk Tripetts.

Thomas Block an der Gitarre – Confusion Sucks, Carnival Of Souls, Produzent, Musiker bei „Bob Dylan ... Like A Rolling Stone” am Theater Oberhausen, bei Tom Waits' „Woyzeck” an gleicher Stelle.

Till Steinebach am Schlagzeug – Flowerpornoes, Gesichtsporsche, als Tillomat an den Plattenspielern unterwegs, umtriebiger Musiker, Fan von Hank Williams.

Diese fantastischen Vier werden sich mal mehr, mal weniger an den Liedern der anderen Künstler beteiligen. Einige Duisburger Helden haben sich angekündigt: Tom Liwa, der in diesem Jahr noch die Platte „Jupiter Komm” veröffentlichte, kommt mit Gitarre und Gesang. Im Gepäck hat er auch noch Desiree Kläukens, eine junge Songwriterin und Kraftfahrzeugmechatronikerin – wobei am 23. Dezember das Augenmerk wohl auf ersterer Berufung liegen dürfte. Ebenfalls dabei: David Alcántara aus der andalusischen Hafenstadt Cádiz, die er vor einigen Jahren in Richtung Duisburg verlassen hat. David wird sich mit seiner Gitarre dem authentischen Flamenco widmen.

Weg geht es vom Flamenco, hin zum Punkrock. Zwei seiner Vertreter werden sich am Dienstag ins Djäzz bemühen: Roman Romero von den, klar, Romeros und Mo Alarm. Der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde sie zum Beispiel mit dem Cherrypops-Song „Wolken Zucker Himmel”, den die Radiosender gerne spielten – sogar in Melbourne.

Rap wird es in der Vorweihnachtsnacht auch zu hören geben: Maxstah wird ins Djäzz einlaufen und neben einem Klassiker seiner „Der talentierte Mr. Rapley”-EP auch zwei neue Songs spielen. Außerdem an den Mikrophonen: Poedra (im letzten Jahr einer der Höhepunkte der „Weihnachtsfeier”). Auch die Rapper werden sich von der Live-Band begleiten lassen, keine DJs, kein Playback vom Band.

Wie üblich geheimnisvoll gibt sich Klaus Steffen. Sonst bastelt er gerne an Soundscapes und elektronischem Kram, er kann aber auch Gitarre spielen und wird diese Möglichkeit sicher nutzen. Ebenfalls aus der Elektro-Ecke kommt Marecco Marocco, bekannt von Freizeichen. Für den 23. hat er allerdings Heimatlieder angekündigt, man wird sehen.

Einer der diesjährigen Höhepunkte dürfte Jörg „Luchti” Luchtenbergs Auftritt werden. Oft genug hat er seine Sangeskünste unter Beweis gestellt, zwischen Stadion und Graefen-Tresen. Es ist zu befürchten, dass er den „Zebratwist” anstimmen wird.

Damit nicht nur die Musiker und die Besucher der „Weihnachtsfeier 2” etwas von der Veranstaltung haben, hat sich die Sparkasse Duisburg bereit erklärt, den Abend zu fördern. Damit ist es möglich, die gesamten Eintritts-Einnahmen „Pro Kids” zukommen zu lassen. Der Verein unterstützt bedürftige Kinder und Jugendliche mit Rat, Tat und warmem Essen. Manchmal ist das besser als heiße Gitarrenverstärker und kalte Getränke – umso besser, wenn man beides miteinander verbinden kann.