Duisburg. . Zum Abschlusswochenende der Ausstellung „China 8“ wurde am Freitag im Hauptbahnhof eine S-Bahn getauft. 110 000 Besucher in vier Monaten.

Als er 1982 mit einer städtischen Delegation in China zu Gast war und von einem Duisburger Unternehmer der Wunsch geäußert wurde, ein Museum zu besuchen, habe man sie in eine Art Kunsthandlung geführt, in der zwei Bildmotive angeboten wurden: Pandabären und Kirschblüten. „Was für ein Sprung zur Ausstellung heute“, brachte Alt-Oberbürgermeister Josef Krings die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in China gestern auf den Punkt.

„Duisburg“-Bahn soll folgen

Vier Monate lang haben bislang 110 000 Besucher der Ausstellung „China 8“ zwischen Hagen und Düsseldorf die Gelegenheit genutzt, sich vom heutigen Stand zu überzeugen. An diesem Wochenende geht sie auch im Lehmbruck-Museum und Museum Küppersmühle zu Ende. Als letzte große Werbeaktion wurde gestern im Hauptbahnhof ein Zug der DB Regio auf den Namen der Partnerstadt Wuhan getauft. Die grüne (leere) Glasflasche ließen Oberbürgermeister Sören Link und Generalkonsul Feng Haiang am blank polierten roten „Kunst-Express“ (Typ ET 422) zerschellen.

Vier Monate lang habe die S-Bahn die Ausstellung in acht Städten miteinander verbunden, jetzt solle der Zug die kulturellen Botschaften von „China 8“ nachhaltig weiter transportieren (vor allem auf der S1-Strecke zwischen Solingen und Dortmund), so Thorsten Siggelkow, Leiter der S-Bahn Rhein-Ruhr. Und stellte gleich eine weitere Taufe in Aussicht. Denn noch gibt es keinen Zug mit dem Namen „Duisburg“.

Beziehung zu China mehr als nur wirtschaftliche Aspekte

Diese Idee fand Sören Link „ausgesprochen schön und charmant“; er reise in diesem Herbst zum ersten Mal nach China, um die älteste deutsch-chinesische Städtepartnerschaft zu vertiefen. Die „fantastische Ausstellung“ habe gezeigt, dass die Beziehung weit über die wirtschaftlichen Aspekte hinaus reiche. Link: „Es lebe die deutsch-chinesische Freundschaft!“

Die betonte auch Generalkonsul Feng Haiang: Duisburg spiele eine wichtige Rolle für die deutsch-chinesischen Beziehungen. Wie auch die Bahn, die seit gut einem Jahr regelmäßig einen Güterzug an der „neuen Seidenstraße“ von Duisburg nach China einsetzt. Er wünsche sich, dass auch mehr Menschen hin- und herreisen würden, so Feng Haiang.

Eindruck von der vielfältigen Kunstszene Chinas

Eine positive Bilanz der Ausstellung zog Ferdinand Ullrich, Museumsdirektor in Recklinghausen und Mitglied des „China 8“-Kuratoriums. „Wir freuen uns auf jeden weiteren Besucher, der das letzte Ausstellungswochenende dazu nutzt, sich einen Eindruck von der vielfältigen Kunstszene Chinas zu machen.“ Und den Katalog gebe es jetzt zum Sonderpreis.