Hochfeld. .
Hände waschen, Schürze anlegen und dann wird in der Kindertagesstätte Immendal geschnibbelt was aufs Brettchen kommt – Bananen, Gurken, Kiwis. Zehn Kinder aus Hochfeld kochen, backen und naschen mit dem Duisburger „Pottkoch“ Tom Waschat – ein zufriedenes „Mhh“ von Sophie (4) lässt erahnen, wie lecker die aufgetischten Gerichte schmecken.
Waschat, Koch für Bands, Politiker und aus der Fernseh-Reihe „Pottkoch“ bekannt, kocht regelmäßig in Duisburger Schulen und Kindergärten. An diesem Tag stellt er sich mit seinen mitgebrachten Zutaten hinter den tiefergelegten Backofen oder sitzt am niedrigen Esstisch mit den Kindern – alles etwas kleiner, dafür kindgerecht. Davon profitieren die zehn Jungköche, sie lauschen den Anweisungen und Fragen des Duisburgers auf Augenhöhe und haben eine gute Übersicht über den kochenden Reis und das Brot im Backofen.
Naschen gehört dazu
„Viele Eltern sind zu vorsichtig im Umgang mit Küchengeräten, manche schicken sie aus der Küche wenn gekocht wird“, erzählt der Starkoch aus seinen Erfahrungen. „Dabei sollten Kinder unbedingt beim Kochen dabei sein. Sie lernen viel dabei und werden selbstbewusst, wenn sie zusammen mit der Familie etwas fertig gekocht haben.“ Die Leitung der Kita Immendal, Sylvia Rehage, freut sich über den prominenten Besuch: „Als Herr Waschat uns anrief und fragte, ob er bei uns kochen könne, war die Antwort sofort ja. Die Kinder lieben es, wenn sie mit anpacken können.“
Die Tische im Eingangsraum der Kita sind für das Mittagessen piekfein gedeckt – um zwölf Uhr werden Rosmarinbrot, Obstspieße mit weißer Praline und vietnamesische Saté-Spieße mit Erdnuss-Papaya-Sauce den Eltern serviert. Das Essen klingt im ersten Augenblick nach 5-Sterne-Küche und exorbitanten Preisen, dafür verantwortlich waren allerdings die zehn hochmotivierten Kinder aus Hochfeld.
Unter Anleitung und mit fachmännischer Hilfe von Waschat bereiteten diese, die Mahlzeit zu. Sie kneten emsig den Teig für das Rosmarinbrot, schnibbeln Obst für die Spieße und rollen Sushi. Der Koch lässt die kleinen Gourmets alles selbst machen.
Beim Anblick und dem Geruch von den Algenblättern ist die erste Reaktion von Zeynep (5): „Ihh, das riecht aber komisch“. Später probiert sie einen kleinen Happen Sushi, überzeugt ist sie nicht. Alle Kinderköche haben noch nie die kleinen Röllchen gegessen, geschweige denn zugesehen wie sie gemacht werden. Jetzt kann Emily (4) den Reis auf die Alge verteilen, eine Stück Gurke drauflegen und einrollen. Danach fragt sie, ob sie eine Gurke probieren darf. Für Küchenaufsicht Waschat kein Problem: „Naschen gehört dazu. Die Kinder sollen Lust am Essen und Kochen haben.“
Lächelnd probieren sie noch etwas von den gefüllten Blätterteigtaschen – in der Gruppe ist man sich einig: „Das schmeckt so lecker“, sagt Sophie und beißt noch mal zu.