Duisburg. Zum Protest gegen die jüngsten Übergriffe auf Kurden in der Türkei sind auch in Duisburg rund 150 Demonstranten auf die Straße gegangen.

In 22 deutschen Städten sind Kurden am Mittwoch zeitgleich auf die Straße gegangen, um gegen die jüngsten Übergriffe auf Kurden in der Türkei zu demonstrieren. Auch in Duisburg, Düsseldorf, Dortmund und Essen sind für 18 Uhr Demonstrationen angemeldet gewesen. Am Duisburger Hauptbahnhof hatten sich rund 150 Demonstranten versammelt. Nur leise unterhielten sie sich, viele hielten stumm ihre Fahnen in den Wind. Der Anlass ihres Treffens: Ein trauriger:

Hintergrund ist der sich immer weiter verschärfende Kurdenkonflikt in der Türkei. Nachdem die kurdische Rebellenbewegung PKK in den vergangenen drei Tagen bei Attentaten im Südosten der Türkei mehr als 30 Soldaten und Polizisten getötet hatte, kam es in der Nacht zum Mittwoch in zahlreichen türkischen Städten zu Demonstrationen und Übergriffen gegen kurdische Einrichtungen. Die Proteste richten sich nicht nur gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, sondern zunehmend auch gegen die gemäßigte pro-kurdische Partei HDP, die bei der Wahl vom Juni mit rund 13 Prozent der Stimmen erstmals den Sprung ins Parlament schaffte.

Kurdische Läden in Brand gesteckt

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In Ankara steckten Demonstranten das Hauptquartier der HDP in Brand. Auch in zahlreichen anderen Städten gab es Angriffe nationalistischer Randalierer auf Kurden, HDP-Büros und andere kurdische Einrichtungen. Amateurvideos in sozialen Netzwerken zeigten Plünderungen kurdischer Geschäfte. In der zentralanatolischen Provinzhauptstadt Kirsehir wurden vier kurdische Läden in Brand gesteckt.

Die Demonstranten in Duisburg und den anderen deutschen Städten forderten die internationale Gemeinschaft auf, "sich dem türkischen Staatsterrorismus entgegenzustellen. Schweigen bedeutet Zustimmung zum Massaker an den Kurden".