Duisburg. Die Skulptur auf der Fischerstraße symbolisiert die Zweiteilung von Wanheimerort durch die Düsseldorfer Straße und die Straßenbahn.
Dennoch blicken Joachim Schneider und Heidi Reich von der Stadtteil-Offensive zufrieden auf den Zustand ihres Ortsteilzentrums: „Wir sind schon relativ weit“, sagen die Vorstände der Händlervereinigung.
Schnell fällt auf: Die Kunden müssen sich nicht aus dem Stadtteil bewegen, um ihren täglichen Bedarf zu decken. Alle Lebensmittel-Discounter sind vertreten: Edeka ebenfalls und Rewe gleich zweimal, wobei der Markt im einstigen Karstadt-Haus auf der Fischerstraße wichtiger Frequenzbringer für die Fußgängerzone ist. Zentral gelegen bietet der Michaelplatz nicht nur Parkplätze für die Kunden, er ist dienstags und donnerstags (jeweils 6 bis 14 Uhr) auch Schauplatz des Wochenmarktes. Seit sich Bäcker Bolten im Ladenkarree an der Platzecke niedergelassen hat, gibt’s auch eine einladende Außenterrasse mit Blick auf die Kirche und ihren baumbestückten Vorplatz.
Das Bekleidungs- und Textil-Angebot, bisher lediglich im Discounter-Segment vertreten, wird schon bald ergänzt durch „Mandion-Fashion“ – die Boutique zieht in die Immobilie, die die Deutsche Bank hinterließ. Ausreichend ist auch das Schuhangebot, das Deichmann und das Traditionshaus Kluge abdecken. Der ein oder andere Spezialist mehr wäre sicher eine Zier für die Fischerstraße: Buch-, Spielwaren- und Elektronikhandel sind ebenso wenig vertreten wie eine Parfümerie oder höherwertige Haushaltswaren. Da müssen sich die Kunden mit dem Angebot der großen Drogerie-Ketten begnügen.
Dafür ist Wanheimerort bei den Gesundheitsdienstleistern bestens aufgestellt: Mit Ausnahme eines Kinderarztes sind die medizinischen Disziplinen fast komplett vertreten. Neue Angebote für Physiotherapie und andere medizinische Dienstleister kamen hinzu im „Kranichhof“, der das vormals schmucklose Areal jenseits der Düsseldorfer Straße aufwertet. Mehrere Sanitätshäuser, Optiker und Hörgeräteakustiker gibt’s außerdem.
Postdienstleistungen bekommenen die Kunden im Lottoladen an der Fischerstraße. Seit Commerzbank, Deutsche Bank und Volksbank (nur noch Geldautomat) Wanheimerort verließen, ist die Sparkasse Duisburg Platzhirsch. „Die Filiale wird auch bleiben“, hat Joachim Schneider schon erfahren. Gut aufgestellt ist auch die Gastronomie: Flora, Caldera, Am Kamin und Haus Reuter sind geschätzte Speisegaststätten, auch Kneipen gibt’s noch in überraschend großer Zahl.
Mit dem verkaufsoffenen Sonntag – am 27. September kommen wieder die Marktschreier als Attraktion – machen die 41 in der Stadtteil-Offensive organisierten Händler wieder Werbung in eigener Sache, die zweite Auflage der Modenschau „Ladies-Night“ gab’s nach der erfolgreichen Premiere am gestrigen Montag. „Ansonsten geht’s uns um eine Wohnumfeld-Verbesserung“, betont Joachim Schneider.
Dazu gehören die 18 neuen Metall-Ständer für Fahrräder sowie die zuvor so unansehnlichen Stromkästen, die nun hinter tollen Bildern des Graffiti-Künstlers Marten Dalimot verschwunden sind.
Per ÖPNV gut erreichbar und genügend Parkplätze
Das Ergebnis für Wanheimerort im Überblick: Nahversorgung: ***** Fachgeschäfte: *** Dienstleister: **** Gastronomie: **** Erreichbarkeit: ***** Atmosphäre: ***
Testat: Engagierter Händlerverein, größere Ladenflächen finden schwer neue Mieter