Mit der wachsenden Zahl der Flüchtlinge und Zuwanderer, die Duisburg erreichen, steigt auch die der schulpflichtigen Kinder. 300 von ihnen stehen derzeit auf einer Warteliste für einen Schulplatz, bestätigt Schuldezernent Thomas Krützberg.
Die letzte Erhebung über schulpflichtige Kinder von Zuwanderern und Flüchtlingen stammt aus März 2015. Zu diesem Zeitpunkt wurden 598 Kinder an Grundschulen, 753 Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen als „Seiteneinsteiger“ unterrichtet. Die nächste Erhebung findet Ende September statt, doch fest steht schon jetzt: Seitdem müssen hunderte weitere Schüler hinzugekommen sein. Denn beinahe wöchentlich zählt die Stadt etwa 50 bis 60 neuankommende Kinder, weiß Thomas Krützberg. „Bis zum Ende des vergangenen Schuljahres hatten wir die Warteliste eigentlich abgebaut“, sagt der Beigeordnete. Während der Ferien habe man die Neuankömmlinge aber nicht den Schulen zuordnen können.
In den Bezirken wurden Arbeitskreise eingerichtet, die die Bedarfe vor Ort erfassen und nach Lösungen suchen sollen. Um mehr Platz an den Schulen zu schaffen, prüfe die Verwaltung zudem, wie „leerstehender Schulraum wieder reaktiviert“ werden könne, so Krützberg.
Im Hinblick auf die Flüchtlingsströme, die Deutschland in diesen Tagen erreichen, sei es kaum möglich, verlässliche Prognosen zu erstellen. „Das sind Aufgaben, die uns an den Rand der Leistungsfähigkeit bringen.“ Nun komme es darauf an, wie schnell Land und Bund die zugesagten Hilfen zur Verfügung stellen. Denn auch Lehrpersonal fehle für die vielen Schüler mit besonderem Förderbedarf. Bis zu den Herbstferien werde die Versorgung der Schulkinder also „nicht optimal laufen“.