Duisburg. Die Asyl-Zelte in Duisburg werden durch Leichtbauhallen ersetzt. Das Land übernimmt die Notunterkunft, die wohl länger genutzt wird.

Die Zeltstadt in Walsum wird jetzt zum Landes-Asyl. Am Mittwochnachmittag kam die Nachricht aus Düsseldorf, dass die Bezirksregierung die Zeltunterkunft am Kerskensweg ab sofort als landeseigene Notunterkunft für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen wird. Und dies dann über einen längeren Zeitraum als die bisher geplanten zwei Monate. Auch die Zahl der Flüchtlinge kann deutlich steigen.

Am heutigen Donnerstag sollen die ersten 199 Menschen einziehen. Das Deutsche Rote Kreuz Nordrhein wird wie geplant die Betreuung übernehmen. Die vorhandenen Zelte sollen bald durch wetterfeste Leichtbauhallen ersetzt werden. Abtrennbare Bereiche sollen mehr Privatsphäre bieten, mit einem festen Boden ausgestattet werden und beheizbar sein. Somit wird die Zeltstadt wetter- und winterfest gemacht. Durch den Einsatz der Leichtbauhallen kann mittelfristig mehr Menschen Platz geboten werden. Zahlen nennt Düsseldorf nicht. Es kursierte schon die zahl von 900. Landesweit sollen solche Leichtbauhallen errichtet werden. Überlegungen, den Standort als größere, dauerhafte Notunterkunft zu nutzen, gab es offenbar schon länger.

„In der derzeitigen Lage ist es unser vorrangiges Ziel, Obdachlosigkeit, zu vermeiden. Wir arbeiten daran, landeseigene Einrichtungen zur Unterbringung von Flüchtlingen so schnell es geht herzurichten, damit der Einsatz der Leichtbauhallen nur übergangsweise notwendig ist. Es ist unsere gemeinsame moralische Verpflichtung, den Schutz suchenden Menschen zu helfen und sie zu unterstützen“, erklärt Regierungspräsidentin Anne Lütkes. Die Bezirksregierung in Düsseldorf kümmert sich federführend um die Zelt-Unterkünfte, die in Arnsberg bleibt aber zuständig für die Verteilung der Menschen. Ob Familien oder alleinstehende Männer in Walsum einziehen, ist kaum vorherzusagen.

Erste Flüchtlinge kommen heute

Die Zelte bleiben allerdings erst einmal stehen. Ende Oktober sollen diese dann durch die Leichtbauhallen ersetzt werden. „Es wird wahrscheinlich so sein sein, dass wir parallel zu den Zelten die neuen Hallen aufbauen“, sagt William Wolfgramm, Sprecher der Bezirksregierung.

Das Betreuungskonzept wird allerdings komplett geändert. „Die Menschen, die ab heute zu uns kommen, bleiben nicht über einen längeren Zeitraum, sondern werden nach einigen Tagen in kommunale Unterkünfte weiter verteilt. Das heißt, man hat kaum Gelegenheit, Beziehungen zu den Menschen zu entwickeln“, erklärt Stefanie Kutschker vom Deutschen Roten Kreuz Nordrhein, das ebenfalls das Landes-Asyl in St. Barbara betreibt. „Wir haben immer betont, dass die Zelte nur eine Notlösung sein können, deshalb ist es gut, wenn die Menschen schnell woanders untergebracht werden“, so Kutschker.

Dadurch, dass sich jetzt die Bezirksregierung eingeschaltet hat, wird die Stadt von den Kosten entlastet. „Die Plätze werden auf unsere Unterbringungsquote angerechnet. Aber von Entspannung kann keine Rede sein“, betont Stadtsprecher Peter Hilbrands.

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