Der Druck nimmt weiter zu: Die Stadt ist bei ihrer Aufnahmequote bereits 900 Plätze im Rückstand, in den 13 Asylheimen und Notunterkünften sind aktuell nur noch 57 Plätze frei. Die Fachverwaltung spricht von „dramatisch steigenden Zuwanderungszahlen“. Ab September sollen jeden Monat bis zu 700 neue Flüchtlinge in Duisburg eintreffen, bisher waren es 400 pro Monat. Ganz oben auf der langen Liste an Standorten für neue Unterbringungsmöglichkeiten stehen daher die „großen Lösungen“: Gebäude, die nur wenig umgebaut werden müssen und in denen möglichst viele Asylbewerber Platz finden.

Büro-Gebäude Emscherstraße

Ein solches ist die ehemalige Hüttenbetrieb-Verwaltung an der Emscherstraße am Landschaftspark. 3300 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Etagen, provisionsfrei und sofort vermietbar: So bewirbt die Immeo Service GmbH den Backsteinbau in einem Exposé. Die Kaltmiete pro Quadratmeter und Monat soll bei 7 Euro liegen. Das städtische Immobilien-Management verhandelt derzeit mit der Eigentümerin, der Abschluss des Mietvertrags soll kurz bevorstehen.

Schiffer-Haus und Wohnblöcke

Weitere konkrete Verhandlungen mit Eigentümern soll das Immobilien-Management nach NRZ-Informationen auch für die Nutzung des Hauses der Schiffergemeinde in Homberg an der Dammstraße sowie für leerstehende Wohnblöcke an der Franz-Schubert-Straße in Rheinhausen führen.

Das alte Schulverwaltungsamt

Zudem soll die Politik bereits in der kommenden Woche die Beschlüsse zu neuen Notunterkünften oder Erweiterungen bestehender Standorte besiegeln. Platz für rund 350 Flüchtlinge soll das ehemalige und leerstehende Schulverwaltungsamt an der Memelstraße bieten. Dazu muss der Altbau für rund 1,6 Millionen Euro saniert werden. Mit dem Umbau will das Immobilien-Management sofort beginnen, nachdem die Politik grünes Licht gegeben hat. Bis zum Jahresende sollen die ersten Flüchtlinge eingezogen sein.

Erweiterung in Baerl und Wedau

Zwei bestehende Standorte will die Stadt erheblich erweitern: Zum einen die Unterkunft an der Voßbuschstraße in Baerl, wo ein weiteres, zweigeschossiges Gebäude für 70 Personen entstehen soll. Baukosten: 1,65 Millionen Euro.

Gleich um 170 Plätze soll das Containerdorf an der Masurenallee in Wedau wachsen: In drei Bauabschnitten sollen vier neue Massivbauten entstehen. Dafür müssen die Container mit 100 Plätzen abgebaut und versetzt werden. Baukosten insgesamt: 4,3 Millionen Euro. Im Frühjahr, spätestens im Sommer 2016 will die Stadt dann an der Masurenallee 270 Flüchtlinge betreuen.