Kurz vor dem Bezug der 40 Zelte am Walsumer Kerskensweg hatten sich Kirchenvertreter und Politiker in der Notunterkunft umgeschaut – und sind schockiert: „Diese Bedingungen sind nicht tragbar. So kann man keinen Menschen wohnen lassen“, sagt Verena Kirchberg-Bruckmann. Der Walsumer Pfarrer Heiko Dringenberg berichtet von schmutzigen Böden und zu enger Belegung, Grünen-Sprecher Matthias Schneider kritisiert: „Die Stadtspitze hat mehrfach versprochen, das würde ein ganz anderes Zeltlager und jetzt werden wieder die gleichen Zelte, die lediglich mit ein paar Fußmatten ergänzt worden sind, hingestellt.“
Stadt und DRK betonen, dass es sich bei den Zelten um eine absolute Notlösung handele. „Die Herrichtung von Wohnungen, Unterkünften und auch Notquartieren erfordert eine Vorlaufzeit, die angesichts der steigenden Zuweisungen nicht mehr gegeben ist“, erklärt ein Stadtsprecher. Die Zelte dienten dazu, Obdachlosigkeit zu vermeiden. „Wir sind damit auch nicht glücklich, diese Lösung ist aber derzeit alternativlos.“ Spätestens im Oktober sollen die Flüchtlinge in andere Notunterkünfte umziehen, die bis dahin entstehen – wie ins ehemalige Gesundheitsamt in Hamborn.