Duisburg. . Die Deutschen Vize-Meister Eva und Thomas Hassa aus Duisburg engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich als Übungsleiter im Rollstuhltanz.
„Wir sind two worlds – zwei aus ganz unterschiedlichen Welten, die sich im Tanzen zusammengefunden haben“, steht auf der Internetseite von Eva und Thomas Hassa. Das merkt man auch, wenn beide ihr Wissen im Rollstuhltanz, im Fachjargon Kombi-Tanz genannt, jeden Mittwochabend im Bürgerhaus Hagenshof vermitteln.
Thomas Hassa ist seit über zehn Jahren zusammen mit seiner Frau Eva ehrenamtlich für den TSC Charleston im Kombi-Tanz aktiv – und das sogar überaus erfolgreich. Sie sind Deutsche Vizemeister und reisen, auf eigene Kosten, quer durch Europa, um an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. Der Bundeskader des Deutschen Behindertensportverbandes unterstützt sie dabei ein wenig. Es könnte aber mehr sein, gerade was Sponsoren anbelangt, sagt Thomas Hassa: „Vor zehn Jahren hat meine Frau einen neuen Tanzpartner gesucht und da ich früher schon viel tanzte, lag es auf der Hand, dass wir fortan zusammentanzen.“ Er als Fußgänger. Eva im Rollstuhl.
Gemeinsames Hobby
Schnell entschied sich dann der Krankenkassenangestellte, einen Übungsleiterschein im Rehasport zu erwerben. Er wollte sein Fachwissen im Tanzen mit seiner speziellen Rehasport-Ausbildung kombinieren, um mehr Leute für diese Sportart zu gewinnen. Aktuell trainieren Thomas und Eva drei Paare, die sich stetig weiterentwickeln. Beate und Rolf Konieczny sind eines von diesen begeisterten Kombi-Pärchen, die den liebevollen, aber intensiven Anweisungen von Übungsleiter Hassa zuhören. Beate Konieczny tanzt seit 25 Jahren und freut sich darüber, ein gemeinsames Hobby zu haben: „Es ist ein Sport, den mein Mann und ich zusammen machen können.“
Beide sind sich einig, dass der Kombi-Tanz anspruchsvoller ist als das herkömmliche Tanzen. Daher trainieren sie öfter in der Woche. Eva: „Das Zusammenspiel muss klappen. Entweder über Blickkontakt oder über das Führen des Fußgängers. Die Figuren müssen angepasst und technisch perfekt einstudiert werden, damit sie sauber dargestellt werden können.“
Aber auch die korrekte Beherrschung der Rollstühle ist wichtig. „Neben dem reinen Tanzen soll die Motorik und Technik am Sportgerät gestärkt werden“, sagt Hassa, der sich kurzerhand in einen Rollstuhl setzt, um einige technische Feinheiten zu zeigen. Verblüffend, wie gut er das Gerät beherrscht.
Mit seiner Frau Eva ist er nicht nur in der weiten Welt zu bewundern ist, sondern auch bei Duisburger Veranstaltungen wie „Duisburg bewegt sich“. Beide bestärken Tanzwillige mit und ohne Behinderung, den Kombi-Tanz auszuprobieren. Es mache großen Spaß.
So funktioniert Rollstuhltanz
Sowohl zwei Rollstuhlfahrer (Duo) als auch ein Fußgänger und ein Rollstuhlfahrer (Kombi) können diese Art des Tanzens gemeinsam ausführen. Rollstuhltanzen fordert von einem Rollstuhlfahrer die exakte Beherrschung seines Sportgerätes – ganz egal, ob mit oder ohne Partner. Einige Bewegungsabläufe wurden speziell für den Rollstuhltanz angepasst.