Duisburg. . Duisburger sollen wieder verstärkt im örtlichen Einzelhandel einkaufen. Mit einem Aktionswochenende am 11. und 12. September wird ihnen das Einkaufserlebnis schmackhaft gemacht.
Die Einzelhändler in Duisburg und am Niederrhein wollen für das Einkaufserlebnis vor Ort werben. Unter dem Motto „Heimatshoppen“ finden am 11. und 12. September Aktionstage statt. „Der örtliche Einzelhandel ist Arbeitgeber, Stadtgestalter, Eventmanager und Unterstützer der Vereine“, betont Michael Rüscher, Geschäftsführer für den Bereich Handel, Dienstleistungen, Mittelstand und Außenwirtschaft bei der Industrie- und Handelskammer (IHK). Zehn Prozent des Umsatzes werde derzeit im Internet generiert. Nun wollen die Händler und die IHK den Kunden zum Nachdenken bewegen und ihnen das Einkaufserlebnis in den Innenstädten wieder schmackhaft machen. Einbezogen werden übrigens auch die Filialisten.
„Wir sind den Konkurrenzkampf gegen die Großen gewöhnt, damals war es Conrad“, erinnert sich Lars Hoffmann, Inhaber von „City Electronicer“ in der Altstadt. Sein Rezept: Gute Beratung und dem Kunden Service bieten. In der Vergangenheit hat er beispielsweise einen DJ auf der Ladentheke auflegen lassen, beim „Heimatshoppen“-Wochenende will er alte Plattenspieler ausstellen. Auch das Engagement von Petra Manoah, Chefin des Knüllermarkts, sei ein gutes Beispiel wie Händler die Innenstädte mitgestalten. „Es geht nicht darum, eine neue Rabattaktion zu starten, sondern sich etwas Kreatives einfallen zu lassen“, betont Andreas Eickhoff, Vorsitzender des Stadtmarketing Dinslaken. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Ditezfelbinger erklärt: „Wir wollen mit dieser Aktion gezielt die Kunden erreichen.“
IHK verteufelt Internet nicht
Gleichzeitig müsse man aber auch auf die Politik zugehen. Zwar sei das Planungsrecht dahingehend geändert worden, dass Ansiedlungen auf der grünen Wiese nicht mehr so leicht möglich seien. Aber die geplante Ansiedlung von Möbelhäusern in Innenstadt-Nähe mit ihren Rand-Sortimenten oder die Überlegungen, ein Factory Outlet zu errichten, verzögerten Investitionen in der Innenstadt. „Die Händler in der City warten ab“, so Dietzfelbinger.
Verteufeln wollen die Geschäftsinhaber sowie die IHK das Internet allerdings nicht. So wurde eine „Heimatshoppen“-Facebookseite eingerichtet, auf der auch über das Wochenende hinaus Aktionen angekündigt werden sollen. Gordon Wienkötter, Geschäftsführer von „Mode Wichtig“, macht vor, wie sich beide Geschäftsmodelle ergänzen können. Er betrieb schon länger einen Online-Shop für seine selbstdesignte Mode. „Wir haben Kunden, die von weit her kommen. Einige stöbern vorher online, drucken sich die Seite aus und schauen dann bei uns vor Ort nach“, beschreibt Wienkötter. Oder sie finden eine Hose nicht in der passende Farbe und ordern diese online. Mittlerweile hat er sogar seine Ladenöffnungszeiten ausgeweitet. Beim Heimatshoppen bietet Wienkötter eine Met-Verkostung an. In Duisburg beteiligen sich elf Werberinge und Stadtteilzentren an der Aktion.