Die nächsten 14 Tage wird wohl noch Ruhe herrschen an der Kindertagesstätten-Front in Duisburg. Doch dann müssen Eltern, die ihre Kinder in kommunalen Einrichtungen untergebracht haben, mit neuen Arbeitskämpfen rechnen. Denn am Wochenende hat die Verdi-Basis den Schlichterspruch abgelehnt. Knapp 70 Prozent der 300 Delegierten in Fulda stimmten gegen die Einigung.

„Das materielle Ergebnis war vor allem für die einfachen Erzieherinnen nicht ausreichend, von anderen Knackpunkten wie Laufzeit usw. mal abgesehen“, kommentierte Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer das aktuelle Ergebnis. Am heutigen Dienstag wird die Bundestarifkommission von Verdi noch einmal tagen und dort formell den Schlichterspruch ablehnen. Am Donnerstag sind noch einmal Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern vorgesehen. „Die werden versuchen, etwas auszuloten, aber von einer Verständigung gehen wir nicht aus“, blickt der Duisburger Gewerkschafter in die Zukunft. Die Arbeitgeberseite hat bereits signalisiert, nichts drauf legen zu wollen. Danach, so Keuer werde die Gewerkschaft hier im Bezirk noch einmal darüber beraten, welche Formen der Arbeitskampf annehmen soll. „Deshalb gehe ich davon aus, dass innerhalb der nächsten 14 Tage hier noch nichts passieren wird“, prognostiziert Keuer. Vielleicht dauert es sogar noch länger, denn aus dem Bundesvorstand der Gewerkschaft ist zu hören, dass man abwarten will, bis auch in Baden-Württemberg und Bayern zu Ende sind, um dann bundesweit in Streiks zu gehen. Also ist in vier bis fünf Wochen die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Eltern mit ihren Kindergarten-Kindern wieder vor verschlossenen Türen stehen werden.

Bereits jetzt ist klar, dass die Eltern, sollte es wieder zu längeren Streiks kommen, die Kita-Beiträge weiter zahlen müssen. Zwar gibt seit Juni einen Antrag der FDP, die Satzung dahingehend zu ändern, dass die Stadt die Kita-Beiträge im Streikfall zurück zahlen muss, doch die Verwaltung wird einen entsprechenden Satzungsvorschlag erst nach dem Ende der Tarifauseinandersetzung in die entsprechenden Fachausschüsse bringen.