Duisburg. Bei der Pegida-Demo in Duisburg gab es eine Anzeige wegen Volksverhetzung gegen einen Redner. Ein Linken-Sprecher kritisiert aber den Einsatz der Polizei.

Wochen war Ruhe an der bröckelnden Pegida-Front mit den montäglichen Kundgebungen und den Gegen-Demonstrationen am Hauptbahnhof. Diesen Montag allerdings wurde es konfliktträchtig. Von den Gegen-Demonstranten gibt es Kritik an der Polizei, die ihrerseits gegen einen Pegida-Mann Anzeige wegen Volksverhetzung stellte.

Ein Grund für die Auseinandersetzungen dürfte die örtliche Verschiebung der Kundgebungen sein. Wegen der Baustelle für das geplante Intercity-Hotel musste die Polizei laut Sprecher Ramon van der Maat die Kundgebungen „100 Meter verschieben“. Die Rechtsextremen von Pegida sollten direkt vor dem Hauptbahnhof positioniert werden und die beiden Gegen-Kundgebungen vom „Netzwerk gegen Rechts“ und vom Bündnis „Duisburg stellt sich quer“ sollten sich direkt daneben am Magnolien-Hain für die Loveparade-Opfer versammeln. Während das Bündnis laut Polizei die neue Anordnung akzeptierte, sagte das Netzwerk ihre Kundgebung ab. Rund 110 Pegida-Leuten standen dann am Montag nach Polizei-Angaben etwa 40 Gegen-Demonstranten gegenüber. Der angekündigte Redner der Pegida hatte offenbar mehr Anhänger mobilisiert als sonst. Der Mann ging allerdings nach rassistischen Sprüchen mit einer Anzeige wegen Volksverhetzung nach Hause.

"Keinerlei Vorkommnisse“ steht im Polizeibericht

Auseinandersetzungen gab es dann offenbar zum Abschluss der Demonstration, als der Pegida-Tross zur Abreise in den Bahnhof marschierte. Lukas Hirtz, Kreissprecher der Linken, schildert, dass Pegida-Anhänger Gegendemonstranten bedroht hätten, doch die Polizei hätte mit „unverhältnismäßiger Gewalt“, die Gegendemonstranten abgedrängt statt gegen die Rechtsextremen vorzugehen. Im Polizeibericht an das Innenministerium steht dagegen „keinerlei Vorkommnisse“. Man habe sich lediglich zum Ende zwischen beide Gruppen stellen müssen, so van der Maat, nach dessen Auskunft Pegida den ganzen August wieder Aufmärsche angemeldet hat.