Duisburg. Die Stadt Duisburg muss ihr Alarm-System nachrüsten, da die Warntöne nicht überall zu hören waren. Acht neue Sirenen sollen dieses Problem lösen.

Linksrheinische Duisburger werden am 20. August, wie die Stadt vorsorglich ankündigt, wohl akustische Zaungäste eines Warnsirenen-Probealarms im Kreis Wesel. Das neue Duisburger Warnsystem, das letztmals vor gut einem Jahr getestet wurde, bleibt dagegen vorerst stumm. Es wird nachgerüstet.

Mit erheblichen finanziellen Aufwand von einer knappen Million Euro, von der große Unternehmen die Hälfte beisteuerten, hatte die Stadt 2013 ein neues Alarmmelde-System installieren lassen, nachdem 20 Jahre zuvor die damaligen Warn-Pilze abgebaut worden waren. 67 Warnsirenen auf Dächern und Masten sollten die Bürger in Katastrophenfällen mit Heul- und Dauertönen warnen bzw. entwarnen.

"Sirenenbeobachter" von DRK und Feuerwehr

Doch der erste Testlauf Ende 2013 erwies sich als rechter Flop. 13 der 67 Anlagen funktionierten nicht. Vier lösten nicht alle Alarmtöne aus, neun blieben komplett stumm. „Die Ausfallquote der Sirenen ist nicht zu akzeptieren“, bilanzierte die Feuerwehr damals ziemlich zerknirscht nach langer Vorbereitungszeit.

Das sind die einzelnen Sirenenstandorte in Duisburg.
Das sind die einzelnen Sirenenstandorte in Duisburg. © WAZFotoPool

Es gab zwei weitere Probealarme im vergangenen Jahr und technische Nachrüstungen. Ein Bürgertelefon und eine Internetseite wurden eingerichtet. Bürger sollten sich melden, wenn der Heulton mit maximal 65 Dezibel bei ihnen nicht ankam. Viele taten das, beim letzten Test im Mai 2014 gab es allein 1400 Rückmeldungen von Anwohnern. Helfer der Freiwilligen Feuerwehr, des DRK und der Berufsfeuerwehr hatten sich zudem als „Sirenenbeobachter“ zu Verfügung gestellt und Auffälligkeiten gemeldet. Auf Stadtkarten zeigte die Stadt mit Punkten markiert, wo und wie die Sirenen zu hören waren oder eben nicht.

Beim letzten Test gab es erneut Probleme. So stimmte die Reihenfolge der Töne nicht. Ursache war ein menschlicher Fehler bei der Aktivierung. Dazu gab es technische Pannen: Sechs Sirenen im Stadtsüden (Huckingen, Hüttenheim und Mündelheim) sowie im Stadtwesten (Hochheide, Hochemmerich und Rumeln) setzten bei einem der Töne aus und eine in Wanheimerort blieb ganz stumm.

Nächster Probealarm noch in diesem Jahr geplant

All die Missgeschicke ließen die Stadt handeln und auf weitere Stadttests vorerst einmal lieber verzichten, nur bei einem Brand auf der Schrottinsel und nach Bombenentschärfungen gab es lokal akustische Entwarnung.

Weitere Messungen und Untersuchungen ergaben, dass acht zusätzliche Alarmanlagen installiert werden müssen: in Bergheim, Rumeln, Mündelheim, Bissingheim, Baerl, Ober- und Mittelmeiderich und in Neumühl. „Wir sind dabei nachzurüsten“, so die zuständige Ordnungsdezernentin und Feuerwehrchefin Daniela Lesmeister und schiebt aber nach: „Wir stehen im Vergleich zu den anderen Städten aber gut da“.

Erst nach der Aufrüstung soll es einen erneuten stadtweiten Probealarm geben. Und das noch in diesem Jahr.“, versichert Lesmeister. Dann beginnt der Probealarm wohl mit einem einminütigen Dauer-Entwarnungston. Buchstäblich, so hofft die Feuerwehr.