Duisburg. . Der Verein Spix kümmert sich in seiner Behinderten-Werkstatt um die Wartung und Reparatur aller Zwei- und Dreiräder der Deutschen Post in Duisburg.

Den Zustellern der Post in Duisburg stehen 280 Fahrräder zur Verfügung. Hinzu kommen 20 motorisierte E-Bikes und 50 E-Trikes. Letztere haben drei Räder, können daher nach dem Abstellen nicht umkippen und zudem eine höhere Zuladung aufnehmen. Diese addiert 350 Diensträder müssen wegen ihrer fast täglichen Beanspruchung in regelmäßigen Abständen gewartet und repariert werden. Das übernimmt seit zwei Jahrzehnten der Verein Spix mit Sitz in Wesel – eine Werkstatt für Behinderte. Die 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leiden an psychischen Erkrankungen. Und dennoch liefern sie Top-Arbeit ab. „Wir sind hochzufrieden. Dieser Partner ist hochkompetent, schnell und zuverlässig“, lobt Post-Sprecherin Britta Töllner.

Einmaliges Modell in Deutschland

Dieses Modell ist in Deutschland einmalig: Alle Zusteller-Räder aus den Postleitzahlbereichen 46 und 47 – also von Emmerich bis Duisburg – werden technisch von Spix-Werkstattleiter Uwe Ehringfeld und seinen Mitarbeitern betreut. In allen anderen Regionen der Republik kommt ein mobiles Serviceteam der Post direkt in die Niederlassungen der jeweiligen Städte, um Reparatur und Wartung vorzunehmen. Hier sammelt das Spix-Team die Räder vor Ort ein: „Wir bekommen die defekten Fahrräder per Fax oder Telefon angemeldet und holen sie dann selbst ab, um sie in unserer Werkstatt zu warten.“ Rund zwei Tage sei ein Fahrrad oder Elektromobil im Schnitt in Wesel. „So bringen wir Räder und Boten schnell zurück auf die Straße und mittelfristig unsere Mitarbeiter zurück auf den ersten Arbeitsmarkt“, sagt Ehringfeld.

E-Trikes können bis zu 80 Kilo Post zuladen

Die Räder der Post verfügen allesamt über eine besondere Ausstattung: Der Rahmen ist ebenso verstärkt wie die Bremsanlage. „Dadurch können unsere Räder bis zu 50 Kilogramm an Postsendungen zuladen“, erklärt Sprecherin Töllner. Bei den mit drei Räder ausgestatteten, motorisierten E-Trikes ist sogar ein Transport von bis zu 80 Kilogramm Post möglich. Pro Jahr kommt einiges an Fahrleistung bei den Zustellern zusammen: Laut Sprecherin Britta Töllner liegt der durchschnittliche Wert eines Fahrrad-Zustellers bei 5400 Kilometern, die er im Jahr strampelt.

Klar, dass da die Verschleißteile als erstes ständig ersetzt werden müssen. Doch egal, ob Reifen, Kette, Bremse, Sattel oder Beleuchtungsanlagen: Die Werkstatt-Mitarbeiter von Spix ersetzen alles, flicken alles. Nur bei den Motoren der E-Bikes und E-Trikes ist manchmal die Hilfe des Herstellers vonnöten. Ist alles geschafft, liefern sie die Zwei- und Dreiräder in Top-Zustand wieder bei ihren Nutzern ab. Im gesamten Zuständigkeitsbereich gilt es, rund 1200 Drahtesel zu betreuen.