Duisburg. Anwohner bemängeln, dass ein bereits im vergangenen Jahr abgebranntes Haus stark verwahrlost und mittlerweile Ratten anzieht. Die Stadt Duisburg ist nicht zuständig.

Gut ein Jahr ist es her, dass eine junge Familie bei einem schweren Brand in Meiderich ums Leben gekommen ist. Das Haus an der Straße Unter den Ulmen, in dem sich damals ein China-Restaurant befand, steht seitdem leer und befindet sich in stark verwahrlostem Zustand. Anwohner berichten nun, dass einige Menschen dort ihren Müll entsorgen und dass sich deshalb mittlerweile Ratten und Kakerlaken eingenistet haben.

Tatsächlich hat sich seit dem verheerenden Brand scheinbar nichts getan: Absperrgitter verhindern zwar den Zugang, es ist jedoch trotzdem Müll in den ausgebrannten Räumen zu finden, unter anderem Plastikflaschen und Zeitungen. Ein vor dem Gitter gespanntes Laken macht den Unmut und die Anteilnahme der Bürger deutlich: „Die Stadt hat euch vergessen, aber eure Nachbarn nicht“, ist darauf zu lesen.

Haus wertet den ganzen Straßenzug ab

„Ist furchtbar, was hier passiert ist“, sagt eine Anwohnerin, die fast täglich an dem Haus vorbeigeht und hin und wieder stehen bleibt. „Doch so kann es nicht bleiben. Das Haus wird ja mittlerweile als Müllkippe benutzt und wertet doch den ganzen Straßenzug ab“, macht sie deutlich. Auch im Sinne der damals dort Verstorbenen müsse man sich des Hauses annehmen, sagt sie.

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Anwohner Eckert Werdin: „Die Stadt muss jetzt handeln, sie ist in der Pflicht“, sagt er und ergänzt: „Meines Erachtens muss dringend ein Kammerjäger eingreifen und regelmäßig in dem Brandhaus aktiv werden.“ Weiter abzuwarten sei seiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Er denkt, dass sich „die extrem verschlechterte bauliche Substanz auf umliegende Häuser auswirken“ könnte.

Ein Sprecher der Stadt weist darauf hin, dass der Stadt die Hände gebunden seien: „Wir verstehen den Unmut der Bürger, aber solange vom Gebäude selbst keine Gefahr ausgeht, haben wir keine rechtliche Handhabe, zum Beispiel in Form einer Ersatzvornahme.“, sagt er. Der Hauseigentümer sei alleine für das Haus zuständig, solange es nicht einsturzgefährdet ist. „Ein Einschreiten der Stadt wäre rechtswidrig“, heißt es weiter.

Stadt ist nicht tatenlos geblieben

Ganz tatenlos sei die Stadt jedoch nicht geblieben: Man habe über das Ordnungsamt kürzlich einen Schädlingsbekämpfer angewiesen, entsprechende Maßnahmen vor Ort zu ergreifen, um das Ratten- und Kakerlakenproblem zu lösen. Außerdem seien bereits im vergangenen Jahr Sicherungsmaßnahmen wie das Anbringen des Zauns durchgeführt worden, damit niemand ins Haus gelangt, sagt die Behörde.