An seinen ersten Wein kann Dominik Schmidt sich noch erinnern – es war gräuseliger Fusel von der Tankstelle. Zum Glück führte sein Vater Friedhelm Gleis die Weinvilla, und brachte den Filius noch auf den Geschmack. Sein Taschengeld finanzierte er sich ohnehin mit Kistenschleppen. „Natürlich trinke ich auch mal ein Bier, aber über Wein kann man sich besser unterhalten.“ Nach dem Abi ging’s aufs Weingut nach Bordeaux. „Das war ein Knochenjob, bei der Lese zu helfen. Vor allem, weil ich Cabernet Franc ernten musste, der nicht in Hüft-, sondern auf Knöchelhöhe wächst.“ Demut vor dem Produkt habe er dort gelernt, und weiß, wie viel Arbeit in einem guten Wein steckt.

Nach dem Marketing-Studium entschied sich der 35-Jährige doch, ins Weingeschäft einzusteigen. Sein Vater kümmert sich seitdem um das Restaurant „Speicherei.“ Schmidt entscheidet bei Reisen durch die Anbaugebiete, was er ins Sortiment nimmt. Später muss der Wein sich bei der Blindverkostung beweisen, bevor er tatsächlich im Ladenregal landet. Die Kunden können vor Ort verkosten, was ihnen schmeckt. Franzosen, Spanier, Italiener, Deutsche Winzer und einige aus Übersee gibt es in der Weinvilla.