Duisburg. . Ein teils sehr amüsanter Streifzug zum 40. Geburtstag mit der Leiterin Marina Steiner durch die Geschichte und Themen der Beratungsstelle in Duisburg.

Die Verbraucherzentrale in Duisburg feiert in diesem Jahr 40. Geburtstag. Zu einem kleinen Festakt am Montag, 24. August, ab 15 Uhr haben sich auch Minister Johannes Remmel und Oberbürgermeister Sören Link angekündigt. Dann bleibt die Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße 30 den ganzen Tag geschlossen. Schon jetzt hat die Leiterin Marina Steiner die WAZ zu einem teils sehr amüsanten Streifzug durch die Geschichte und Themen der Beratungsstelle eingeladen.

Die Verbraucherzentrale in den 70er Jahren

Der Startschuss fällt im Februar 1975 an der Claubergstraße 32. Erste Leiterin ist Marina Steiners Vorgängerin Hedwig Gesterkamp, später Kersken, die 35 Jahre lang an der Spitze der Beratungsstelle steh. Die 70er Jahre sind geprägt durch das Thema Konsum. „Da ging es um Hilfe für Produktentscheidungen, um Fragen, wie eine Waschmaschine funktioniert, oder das effektive Einsortieren einer Spülmaschine – Beratung vor Ort inklusive“, erzählt Steiner mit einem Schmunzeln.

Damals wie heute aktuell: Haustürgeschäfte. Statt zu Telefon- und Stromverträgen gibt es Beschwerden zum Verkauf von Lexika, Heilmitteln, Babyartikeln. „Das war zu dieser Zeit gar nicht so einfach dagegen vorzugehen, denn es gab noch nicht die Möglichkeit zum Widerruf“, so Steiner. „Das Gesetz dazu trat erst 1986 in Kraft.“

Eines ist ihr in diesem Zusammenhang wichtig: „Es hält sich bis heute das Gerücht, dass man aus jedem Vertrag aussteigen kann“, sagt die Leiterin. „Das stimmt aber nicht. Wenn ich aktiv, also bewusst, in ein Geschäft gehe und zum Beispiel einen Mobilfunkvertrag unterschreibe, habe ich kein Widerrufsrecht. Bei Haustürgeschäften ist das anders, weil der Überraschungseffekt hinzukommt und der Gesetzgeber den Verbraucher deshalb in diesen Situationen besonders schützen will.“

Die 80er Jahre

Sie beginnen damit, dass die Verbraucherzentrale die Rechtsberatungsbefugnis erhält. Sie kann Kunden seitdem bei Streitfällen auch vertreten. Vorher durfte nur geschlichtet werden. Die Nachfrage steigert sich auf fast 20 000 Ratsuchende. In den folgenden Jahren geht die Beratungsstelle mit Hilfe von Anwälten erfolgreich gegen sittenwidrige Kreditverträge von Teilzeitbanken. „Es gab zahlreiche Beschwerden wegen Wucherzinsen“, so Steiner. Wenig später wird ein Arbeitskreis von Schuldner- und Kreditberatungsstellen initiiert.

Die 90er Jahre

Die Mikrowelle ist der Hit. Mit oder ohne Drehteller? Was ist mit der Strahlenbelastung? Fragen, die die Verbraucher bewegen. Die Beratungsstelle führt extra eine Telefonaktion dazu durch – und ist 1993 vom Aus bedroht. Der Bund zieht sich immer mehr aus der Finanzierung zurück. Das Land will 50 Prozent der Kosten übernehmen, wenn die Kommune für den Rest gerade steht. Die ziert sich zunächst. 12.000 Unterschriften werden gesammelt. Die Geschäftsstelle bleibt, nimmt ab Februar 1994 aber Geld für die Beratungen, die sich Ende der 90er durch die Öffnung der Märkte immer stärker um Handy und Internet drehen.

Die 2000er Jahre

BSE und Preiserhöhungen durch Einführung des Euro sind die Themen in den Anfangsjahren – gefolgt von der Bekämpfung des Missbrauchs von 0190er- und 0900er-Nummern: Viele fangen sich einen so genannten Dialer auf ihrem PC ein und beschweren sich über teils horrende Telefonrechnungen. 2008 suchen etliche Verbraucher Hilfe, die im Zuge der Finanzmarktkrise etwa durch Lehmann-Papiere viel Geld verloren haben.

Die 2010er Jahre

Sie sind bis heute geprägt durch zwei große Themen: Telekommunikation und Energie. Probleme beim Anbieterwechsel oder Abzocke bei Mobilfunkverträgen beschäftigen die Beratungsstelle, die 2014 mit insgesamt 13.229 Anfragen und Kontakten bei zwei Planstellen maximal ausgelastet ist.

Leseraktionen: Immobilienberatung und Stromspar-Check kostenlos

Zu ihrem 40. Geburtstag in Duisburg bietet die Verbraucherzentrale in Duisburg mit der WAZ zwei besondere Aktionen an. Für eine Familie gibt es eine Immobilienberatung im Wert von 170 Euro, für eine andere einen Stromspar-Check im Wert von 10 Euro zu gewinnen. Einzige Voraussetzung: Die WAZ ist jeweils dabei und darf darüber berichten.

Bewerbungen – ein paar Zeilen reichen aus – bitte unter dem Stichwort „Immobilienberatung“ bzw. „Stromsparcheck“ bis Mittwoch, 5. August, 12 Uhr, an gewinnen.duisburg@waz.de. Bitte Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Wir melden uns dann.