Duisburg. Ein Rentner-Paar wurde zwischen einem Taxi und einem Reisebus eingeklemmt. Es ist allerdings der erste Unfall seit der Verlagerung des Busbahnhofs.
Die Frau, die am Freitagabend von einem Reisebus am Ostausgang des Hauptbahnhofs eingequetscht wurde, liegt noch immer im Krankenhaus. Das teilte die Polizei gestern mit. Die Rentnerin (78) und ihr Mann wollten gerade in ein Taxi steigen, hatten die hintere Tür bereits geöffnet, als ein Reisebus der Firma „Postbus“ aus der Otto-Keller-Straße in die Kammerstraße abbog, die Tür erfasste und die Taxi-Fahrgäste einklemmte. Der Fahrer stand hinter dem Wagen, um das Gepäck des Paares einzuladen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Reisebus-Fahrer.
Es ist der erste Unfall, der auf der Ostseite des Bahnhofes passierte, seitdem der Busbahnhof dorthin verlagert wurde, teilen sowohl die Polizei als auch die Stadt mit. „Vor der Verlagerung wurde der Bereich ausgemessen, darauf aufbauend die erforderliche Fachplanung durchgeführt, die immer ein regelkonformes Verkehrsverhalten zur Grundlage hat“, erklärt eine Stadtsprecherin. Auch bei der Fahrkurven-Überprüfung sei herausgekommen, dass das Befahren der Otto-Keller-Straße mit Fernbussen grundsätzlich sicher sei. Allerdings parken etwas weiter hin zum Bahnhofseingang oft Autos in zweiter Reihe, um Pendler abzuholen oder einzusammeln.
Taxiplätze sind sehr eng bemessen
Thomas Knautz, kaufmännischer Leiter der „Taxi-Zentrale 333 333“, weiß um die Situation der Taxi-Fahrer. „Die Taxiplätze sind in der Regel von den Stadtplanern sehr eng bemessen. Dabei wird vergessen, dass die Fahrer ja auch die Tür öffnen müssen. Die Busse gehen oft auf Tuchfühlung.“ Wie Sabine Hartmann, Sprecherin von „Postbus“ mitteilt, sei den Fahrern bekannt, dass der Busbahnhof verlagert wurde und man entsprechend vorsichtig fahren müsse. Das gelbe Unternehmen bedient den Standort Duisburg mehrmals am Tag, etwa auf Routen nach Berlin und Hamburg.
Es gibt aber auch die Vermutung, dass der Mietwagen eines Moerser Unternehmens zu weit vorne geparkt hat und sich Bus und Taxi deshalb in die Quere kamen. Für die Stadt gibt es jedenfalls keinen Handlungsbedarf. „Wir warten derzeit den Unfallbericht und die polizeiliche Stellungnahme ab. Grundsätzlich beteiligen wir uns nicht an Spekulationen“, sagt eine Stadtsprecherin.
Wann der Busbahnhof wieder an seinen endgültigen Standort an die Mercatorstraße verlegt wird, ist noch unklar. Die Verlagerung war nötig geworden, weil das Bahnhofs-Umfeld auf der anderen Seite umgestaltet wird und beispielsweise ein Hotel gebaut wird. „Es wird mit Hochdruck an der Realisierung gearbeitet. Ziel ist es, den temporären Standort nur so kurz wie möglich in Anspruch zu nehmen.“