Duisburg. 27 der 41 Sommerkino-Vorführungen in Duisburg sind ausverkauft. Für drei der vier alten Filme im Programm gibt’s aber noch Tickets.
Bis gestern Abend wurden für die 19. Auflage des Stadtwerke-Sommerkinos (15. Juli bis 23. August) im Vorverkauf bereits 36 700 Karten abgesetzt. 27 der 41 Vorführungen sind ausverkauft. Doch die Cineasten unter den Open-Air-Kinofans können aufatmen: Für drei wahrlich großartige Filme gibt es noch genügend Tickets.
Kai Gottlob, seines Zeichens Geschäftsführer des Filmforums am Dellplatz und einer der Sommerkino-Veranstalter, hat in diesem Jahr etwas riskiert: Statt auf Erfolgsgaranten wie „Fifty Shades of Grey“ oder „Fast & Furious 7“ zu setzen, nahm er lieber vier Klassiker ins Programm. Diese sind teils 40 Jahre alt, deshalb aber auch nur noch höchst selten auf Großleinwand zu sehen. Bei „The Rocky Horror Picture Show“ bissen die Sommerkino-Fans sofort an: ausverkauft! Die übrigen drei stehen in der Publikumsgunst bislang hinten an.
„Blade Runner“: Filmgeschehen auf der Leinwand verschmilzt mit der Kinokulisse
Dabei kann es keinen passenderen Aufführungsort als die Gießhalle für den Science-Fiction-Klassiker „Blade Runner“ geben. Das im Jahr 1982 veröffentlichte Werk von Star-Regisseur Ridley Scott („Alien“, „Gladiator“) spielt im Los Angeles des Jahres 2019. Aus der Metropole ist längst ein menschenüberfüllter Moloch geworden, in dem es ständig regnet. Die Kulissen, durch die sich Harrison Ford als Mitglied einer Spezial-Polizeieinheit auf der Jagd nach künstlichen Menschmaschinen schießt, erinnern nicht selten an den Landschaftspark Nord. So verschmelzen die Kinoumgebung und das Geschehen auf der Leinwand zu einer faszinierenden Einheit.
„Blade Runner“ ist kein leichter Film, er erschließt sich in seiner philosophischen Tiefe vielen erst beim zweiten oder dritten Ansehen. Dennoch ist er ein Meisterwerk, hat das Science-Fiction-Genre geprägt und zahlreiche Filmemacher inspiriert. Allein die grandiosen Lichteffekte reichen als Guck-Argument. Gezeigt wird am Dienstag, 18. August, der „Final Cut“. Er wurde 2007 anlässlich des 25. Jahrestags veröffentlicht.
„The Big Lebowski“ ist der erste Mitternachtsfilm in der Sommerkino-Historie
Eine Hommage an das Kino und seine Faszination, die es seit jeher auf den Menschen ausübt, ist „Cinema Paradiso“. Diese französisch-italienische Co-Produktion aus dem Jahr 1989 gewann den Oscar als Bester ausländischer Film, den großen Preis der Jury in Cannes. Sie ist ebenso lustig wie bewegend. Jeder, der das Kino liebt, wird auch diesen Film anbeten. Gezeigt wird „Cinema Paradiso“ am Dienstag, 4. August.
Eine große Fangemeinde erobert hat der von den Coen-Brüdern inszenierte „The Big Lebowski“. Dieser krude, skurrile Film um einen permanent kiffenden, nur Bademantel tragenden Lebenskünstler (herausragend: Jeff Bridges als „The Dude“), der in einen Entführungsfall verwickelt wird, schreibt sogar Sommerkino-Geschichte. Es ist in 19 Jahren der allererste „Mitternachtsfilm“. Am Samstag, 22. August, läuft er als zweite Vorführung des Abends ab 23.30 Uhr. Deshalb können an 40 Spielabenden auch 41 Filme gezeigt werden.