Duisburg. Der Landschaftspark Nord will für 2,5 Mio € eine Indoor-Kletterhalle bauen. Jetzt hofft die Stadt auf Fördermittel dafür vom Bund.
Der Landschaftspark Nord will für 2,5 Millionen Euro eine neue, wetterfeste Kletterhalle bauen und damit seinen guten Ruf als Kletter-Paradies mit eindrucksvoller Industriekulisse noch weiter steigern. Jetzt muss nur noch der Bund das Geld aus einem 50-Millionen-Euro-Topf beisteuern. Am Montag soll der Rat mit einem Beschluss den Förderantrag auf den Weg bringen.
Schon jetzt ist der Landschaftspark ein begehrtes Ziel von Kletterern, die mit Seil und Haken die Wände der ehemaligen Vorratsbunker des Hüttenwerkes hochsteigen. 20 000 sind es im Sommer-Halbjahr, die zu der vom Deutschen Alpenverein betriebenen Anlage kommen und unter freiem Himmel an den schrägen Betonwänden 550 verschiedene Routen in allen Schwierigkeitsgraden meistern können.
Glaswand an den Möllerbunkern
An den Plänen für eine überdachte Kletterhalle arbeiten Landschaftspark und der Duisburger Alpenverein schon seit Jahren. Sie soll in den ehemaligen Möllerbunker-Anlagen am Fuße der Hochöfen installiert werden, in denen die so genannten Möllerwagen für den Materialtransport rangierten. Geplant ist eine Kletteranlage von rund 700 qm mit 130 Routen und einem Klettersteig mit Höhen zwischen zehn und 13 Metern.
Die vorhandenen Geräte wie Möllerwagen, Laufkräne und Verschiebebühne sollen erhalten bleiben, angeleuchtet werden und dem Indoor-Klettersteig dadurch ein besonderes Ambiente geben. Durch eine Glaswand sollen Neugierige den Kletterern zugucken können. Das Projekt wäre „einmalig“, heißt es in der Ratsvorlage, eine „derart inszenierte Nutzung einer Müllerbunkeranlage“ gebe es sonst nirgendwo.
Ganzjähriger Betrieb
Der Alpenverein will die Anlage ganzjährig betreiben; sie soll den 6000 Vereinsmitgliedern, Nichtmitgliedern, Schulen und Gruppen zur Verfügung stehen. Der Verein will für die Anlage auch in die eigene Tasche greifen und rund 355 000 Euro in die Kletteranlagen investieren. Auch den Betrieb der Halle will der Verein stemmen.
Klar ist: Die Realisierung steht und fällt mit Fördermitteln. Deshalb soll jetzt versucht werden, den Bundestopf für Städtebau-Projekte anzuzapfen. Knapp 200 000 Euro müsste die Stadt als Eigenanteil beisteuern. Als mögliche Alternative ist auch das vom Bund angekündigte Investitionsprogramm für finanzschwache Kommunen im Gespräch. „Es geht nur mit Fördermitteln“, weiß auch Park-Leiter Ralf Winkels der zugleich „felsenfest“ von dem Erfolg der Indoor-Kletterhalle als neue Attraktion des Landschaftsparkes überzeugt ist.
Wichtig ist dem Parkleiter auch, dass mit der Nutzung der Bunkeranlagen auch der Bestand des einmaligen Duisburger Industriedenkmals weiter gesichert wird. „Sonst fällt uns das Areal irgendwann vor die Füße“, hofft Winkels auf die Bundesgelder.