Ja, wo genau am Hauptbahnhof halten sie denn nun, die vielen Fernbuslinien, die Tag für Tag ein gutes Hundert von Fahrgästen aufnehmen (und absetzen), um sie auf den Balkan zu bringen, oder beim Regional-Flughafen in Weeze bzw. in die Metropolen an der Spree, an der Isar oder der Alster zu kutschieren. Die Antwort lautet: Derzeit muss das boomende Fernbusgeschäft in Duisburg mit einem Provisorium an der Otto-Keller-Straße auf der Ostseite des Hauptbahnhofes zurecht kommen. Dort (Mercatorstraße am Hoist-Hochhaus), wo in der Vergangenheit die Busse ihre Passagiere aufgenommen haben, soll in diesem Monat nun endlich mit dem Bau des IC-Hotels begonnen werden.
Doch auf der Suche nach einem finalen Standort für einen neuen Fernbusbahnhof in Duisburg hat der Rat der Stadt auf seiner April-Sitzung bekanntlich den Rückwärtsgang eingelegt: Der geplante Halt zwischen dem UCI-Kino und der Mülheimer Straße wurde wegen ungünstiger Prognosen in Sachen Verkehrslärm, und Luftbelastung überraschend zu den Akten gelegt.
Und Fernbus-Bahnhof Nummer 4, der nun erklärtermaßen neben dem neuen InterCity-Hotel an der Mercatorstraße im kommenden Jahr den Betrieb aufnehmen soll, erblickte das Licht der Welt. Nach derzeitigem Planungsstand würde dieser Fernbusbahnhof an der Mercatorstraße eine Fläche von ca. 3500m² beanspruchen. Die Fläche böte Platz für acht Haltekanten für Fernreisebusse, sowie ein Servicegebäude mit bis zu 180qm Grundfläche, wie auch Fläche für Kurzparker. Mit dem Tiefbau, so erklärte Hendrik Trappmann, Leiter des städtischen Planungsamtes der NRZ, wolle man so schnell wie möglich beginnen. Das Grundstück sei im Besitz der Stadt, ein Bebauungsplan sei nicht mehr notwendig. Also würde in einem vorauslaufendem Verfahren dort die Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur geprüft. Auch hier stünde wieder eine alte Platane der bereits geschundenen Baumallee der Stadtentwicklung im Wege.
Zentraler Ticketverkauf
Trappmann: „Im kommenden Jahr 2016 könnten dort die Busse halten.“ Die dafür notwendigen 1,7 Millionen Euro stehen im Haushalt der Stadt bereit. Unklar sei aber noch, ob man einem künftigen privaten Betreiber des Fernbusbahnhofes auch den Bau des Servicegebäudes nach dessen Bedürfnissen überlassen solle, oder ob die Stadt doch selber das Servicegebäude mit einer Wartehalle, Schließfächern, zentralem Ticketverkauf, Kiosk und Toiletten selber bauen sollte. Trappmann: Vorbehaltlich des positiven Ergebnisses der immissionsschutzrechtlichen Prüfung, und der Gremienzustimmung könnten aber in einem Jahr dort die Busse halten.