Am Ende haben alle dreckige Hände, aber ein ruhiges Gewissen. Nach dem dreistündigen Pannenkurs für Einsteiger hat der „Platten“ mitten im Nirgendwo seinen Schrecken verloren. Beim ADFC Duisburg erklärt Zweiradmechaniker-Meister Achim Arians, worauf es ankommt, damit’s beim Boxen-stop mit dem Drahtesel bald wieder zügig vorangehen kann.
Der Klassiker unter den Radpannen: Ein Leck ist im Schlauch und auf einmal steht der Radler auf einem, weil er nicht mehr weiter weiß. Deshalb sollte das „Pannenspray“ bei allen Radlern zur Grundausstattung für die Tour gehören. ADFC-Technikreferent Achim Arians lobt es als „Lebensretter“. Sechs Euro für ein Fläschchen seien gut angelegtes Geld.
Bei der Anwendung verteilt sich der Schaum, durch das Ventil gesprüht, im Schlauch. Löcher bis zu zwei Millimeter Größe werden dadurch abgedichtet. Angenehmer Nebeneffekt: Der Schlauch wird durch das austretende Treibgas schon leicht aufgepumpt. „Solange das Rad in Bewegung bleibt und das Loch nicht größer wird, reicht das problemlos bis zum Ziel“, macht der Radexperte Hoffnung.
Die zweite Variante, um den Platten schnell zu reparieren, ist das herkömmliche Flicken (mit dem klassischen Flickzeug aus dem „Kästchen“): Dazu muss zunächst der Mantel einseitig von der Felge. „Das geht meistens auch ohne Werkzeug und Gewalt“ versichert Velo-Meister Achim Arians.
So geht’s: den Mantel in der Mitte zusammenpressen und dem weiteren Verlauf, mit den Fingern- drückend, folgen. Der dadurch gewonnen Spielraum reicht aus, um mit den Händen eine Hebelwirkung zu erzielen und den Reifen von der Felge zu drücken. Nach diesem Handgriff wird der Schlauch hervorgezogen, aufgepumpt und von der Nase zum Ohr geführt. „So lässt sich das Loch garantiert ausfindig machen“, sagt Arians. Wenn es bei sehr kleinen Lecks für die sensible Stelle unter der Nase nicht reicht, wird auf jeden Fall das Ohr einen schwachen Lufthauch wahrnehmen. Wo sie entweicht, liegt die Ursache für den schlappen Schlauch.
Nachdem der Quell des Übels ermittelt ist, wird die Stelle mit Schleifpapier aufgeraut. „Abgeriebene Gummireste entfernen und großzügig Kleber auftragen“, empfiehlt der Technikreferent des ADFC. Anschließend den Flicken kräftig auf die defekte Stelle drücken und das Loch ist dicht. „Unbedingt darauf achten, dass der Flicken mit dem Schlauch gut verschweißt und der Kleber getrocknet ist, bevor die Luftpumpe zum Einsatz kommt“, empfiehlt der Fachmann. Wer das Rad zuvor ausgebaut hat, kann es nun wieder einbauen. Der Erfolg nimmt spürbar Formen an, wenn der Schlauch sich wieder ausdehnt. Damit das „Auftanken“ nicht allzu anstrengend ist und ewig dauert, empfiehlt Achim Arians Marken-Luftpumpen. Deren Preis liegt zwar über No-Name-Geräten, dafür sind sie aber „qualitativ hochwertiger und langlebiger“, rät der Meister.
Auch Flickzeug und Pannenspray haben ein Verfallsdatum. Einmal im Jahr sollten auch Wenig- fahrer ihr Equipment neu zusammenstellen. Mit den effektiven „Lebensrettern“ Pannenspray, Flickzeug und Luftpumpe können sie dann die nächste Rad-Tour entspannt und sorgenfrei angehen.