Duisburg. Jubel und Erleichterung. Der Aufstieg des MSV Duisburg tut der Stadt richtig gut. Pfingstsonntag soll das groß in der City gefeiert werden.
Da hat sich Oberbürgermeister Sören Link gerne geirrt: 2:1 hatte er getippt. Es wurde ein 3:1, und das proppevolle Wedau-Stadion feierte am Samstag mit Glücksumarmungen und Freudentränen den Aufstieg des MSV in die 2. Liga wie eine Meisterschaft. „Meisterwürdig“ soll’s weitergehen: Kurzentschlossen bittet die Stadt am Pfingstsonntag zur Aufstiegsfeier mit Korso, Balkon-Huldigung und Party, um die Zebras durch die City galoppieren zu lassen.
„Gänsehaut pur“ hat der OB im ausverkauften Stadion mit 30 000 Fans erlebt; Menschen, die sich um den Hals fielen. Noch Sonntag war seine Stimme arg strapaziert. Was soll’s. Als der Verein vor drei Jahren vor dem Absturz stand, wurde Link MSV-Mitglied, zeigte Streifen wie viele. Jetzt die Erlösung. Das will er mit dem Korso in einer Woche feiern lassen. „Ich bin richtig stolz.
MSV Duisburg ist "Leitverein in der Stadt, sagt der Sportdezernent
Die gute Stimmung tut auch Duisburg gut und macht Mut. Der MSV ist jetzt da, wo er mindestens hingehört“, so der OB. Davon soll was rüberschwappen auf die ganze Stadt, die ein bisschen gute Laune gut gebrauchen kann. „Ich habe nur in lachende Gesichter gesehen. Das gibt es ja nicht so oft“, meinte Sportdezernent Reinhold Spaniel, der Samstag aus dem Urlaub gekommen war, kurz den Koffer abgestellt und den Schal umgeworfen hatte und ins Stadion geeilt war. „Der MSV ist der Leitverein in der Stadt“, weiß er um die Bedeutung der „Zebraherde“ nicht nur für den Sport.
Aufatmen. Jubel: Es gab tatsächlich kein Halten mehr, als das „Finalspiel“ am Samstag abgepfiffen war. In legendären acht Minuten mit drei Klasse-Toren hatten die Zebras in der 1. Halbzeit das Spielgedreht. Tausende Fans stürmten nach dem Abpfiff den Platz, das Grün war nicht mehr zu sehen – der Elfmeterpunkt wurde sorgsam von Ordnern gehütet. Spieler, Trainer, Vereinsspitze, Fans feierten im Aufstiegstaumel – „nie mehr 3. Liga“. Nach der Bier- und Kabinendusche genießen die Kicker jetzt die Stranddusche: Kurzentschlossen feiern sie ein paar Tage auf Mallorca. „Das habt ihr euch verdient“, sagte Trainer Gino Lettieri und atmete auf: „Es war ein richtig, richtig schweres Jahr, das sehr viel Kraft gekostet hat, aber jetzt haben wir uns unseren Traum erfüllt. Heute hat die Mannschaft wieder bewiesen, dass sie nach jedem Rückschlag aufsteht und stärker zurückkommt.“
Duisburg feiert seine Zebras am Pfingstsonntag mit einer großen Party
Bei Fans wie Offiziellen ist die Erleichterung nach dem Aufstieg spürbar. Lizenzentzug, Zwangsabstieg und Schuldenschnitt haben ihre Spuren hinterlassen. „Der Verein war fast mausetot“, erinnert sich Hermann Kewitz vom Bürgerverein „Pro Duisburg“. Umso wichtiger ist jetzt der sportliche Erfolg: „Der MSV ist Teil der Seele Duisburgs.“ Und der Aufstieg eben Balsam für die Seele.
Am Pfingstsonntag soll die Duisburger Innenstadt zur weiß-blauen Festmeile werden. Los geht es um 12 Uhr mit einem bunten Rahmenprogramm auf dem Burgplatz am Rathaus. Ebenfalls um 12 Uhr startet der offene Mannschaftsbus am Hauptbahnhof und fährt über die Königstraße zum Burgplatz, wo die Mannschaft gegen 12.30 Uhr eintreffen wird. Dort wird sie von OB Sören Link empfangen. Danach wird sich die Mannschaft den Fans auf der Bühne auf dem Burgplatz präsentieren. Die Party soll bis 15 Uhr gehen.