Duisburg. Die Zebra-Kicker können am Samstag den Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga perfekt machen. Die ganze Stadt drückt die Daumen.
Es gibt 111 Gründe, den MSV zu lieben. Zumindest hat Autor Torben Grüter so viele für sein soeben veröffentlichtes Buch gefunden. Ein 112. Grund könnte am heutigen Samstag hinzukommen. Denn wenn die Zebra-Kicker mit einem Heimsieg im „Aufstiegsendspiel“ gegen Holstein Kiel den Sprung in die zweite Liga perfekt machen, würden die Zuneigungswerte der eigenen Anhängerschaft in den blau-weißen Himmel über Duisburg schießen. In der Stadt grassiert das Fußballfieber. Tickets werden auf Internetseiten und dem Schwarzmarkt zu Höchstpreisen gehandelt. Ganz Duisburg fiebert heute mit dem MSV.
In der mit 30.500 Zuschauern ausverkauften Arena (Anstoß: 13.30 Uhr, Einlass: ab 11 Uhr) wird auch Torben Grüter sitzen und fest die Daumen drücken. Der 33-Jährige, der in Neudorf aufgewachsen ist und seit Jahren in Duissern lebt, hat nun ein Buch über seinen Herzensklub geschrieben. „111 Gründe, den MSV Duisburg zu lieben“ heißt es. Auf 248 Seiten erzählt er kleine und große Geschichten – vor allem aus der jüngeren Vergangenheit des Vereins. „Ich hatte Lust aufs Schreiben und Lust auf MSV-Geschichten“, begründet Grüter, der im Berufsalltag in der Unternehmenskommunikation eines Versicherers arbeitet, sein literarisches Engagement.
Der Fokus liegt auf Geschichten der jüngeren Vergangenheit
Grüter hatte zuvor bereits auf der Internetseite „liga3-online.de“ Texte über den MSV veröffentlicht. Vor knapp einem Jahr kam die Anfrage, ob er sich dieses Buchprojekt zutraue. „Ich hatte zwar großen Respekt, habe dann aber doch zügig zugesagt.“ Vier bis fünf Monate dauerte es, bis alles fertig war.
Der Fokus bei der Suche nach den 111 Gründen lag eindeutig auf kürzlich Erlebtes – darunter Sternstunden wie die grandiose Atmosphäre in der MSV-Fankurve beim DFB-Pokalfinale 2011 oder dem Sieg nach Elfmeterschießen im Niederrheinpokal-Halbfinale bei Rot-Weiß Essen im Vorjahr. Aber auch die dunklen Stunden mit dem Zweitliga-Zwangsabstieg 2013, dem drohenden Lizenzentzug und den anschließenden Fanaktionen behandelt er ausführlich. Quellen bei der Recherche waren Vereinschroniken, Internetseiten und Zeitungsartikel. „Und vor allem ganz viel Selbstmiterlebtes“, sagt Grüter. Diese persönliche Note sei ihm besonders wichtig gewesen.
Nebenjob im MSV-Fanshop
Eingefleischten Zebra-Anhängern dürfte Grüters Gesicht bekannt vorkommen. Kein Wunder, jobbt er doch seit acht Jahren nebenher im Zebra-Fanshop an der Arena. Dort verkauft er Dauerkarten oder beflockt Fantrikots. Ab sofort gehört auch sein eigenes Buch zur Palette der Fanartikel. „Neulich saß ich in der Bahn neben einem Mann, der mein Buch in den Händen hielt. Das war schon ein seltsames, aber sehr schönes Gefühl“, so der Autor.
Für das heutige „Endspiel“ hat er ein gutes Gefühl. „Der Zündschlüssel steckt schon im Euphoriemobil“, sagt Grüter. „Jetzt braucht ihn die Mannschaft nur noch umzudrehen.“ Auf geht’s, Zebras!
Polizei rät MSV-Fans: Mit Bus, Bahn oder Fahrrad anreisen
Die Polizei rät allen MSV-Fans, am Samstag zum Kiel-Spiel nicht mit dem Auto, sondern mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Für die 30 500 Zuschauer stehen lediglich 1500 Parkplätze zur Verfügung. Es droht ein Verkehrs-Chaos rund um die Arena. Die DVG setzt die Sportlinie 945 ein.
Abfahrtszeiten: ab „Salmstraße“ (Meiderich) 11.26, 11.36, 11.46 und 11.56 Uhr, ab „Bergstraße“ 11.31, 11.41, 11.51 und 12.01 Uhr, ab „Meiderich Bahnhof“ 11.40 bis 12.10 Uhr alle fünf Minuten, ab „Großenbaum Bahnhof Ost“ 12.10 und 12.35 Uhr, ab „Betriebshof Unkelstein“ 11.28 bis 11.53 Uhr alle fünf Minuten, ab „Duisburg Hauptbahnhof Osteingang“ 11.10 bis 13.05 Uhr alle fünf Minuten, ab „Businesspark Nord“ (Asterlagen) 12.03 Uhr. Nach Spielende stehen laut DVG am Stadion Busse für die Rückfahrt bereit. Besucher, die eine Karte im Vorverkauf erworben haben oder eine Dauerkarte besitzen, können kostenlos den ÖPNV für die Hin- und Rückfahrt benutzen.
Infos zum kompletten DVG-Angebot gibt im Internet unter www.dvg-duisburg.de sowie unter: 0203/60 44 555.
Allen Fans aus Neudorf, Wanheimerort, Wedau oder Hochfeld empfiehlt die Polizei möglichst zu Fuß oder per Rad zur Arena zu kommen.